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Columbia Threadneedle: Social Bonds erhalten durch Corona Rückenwind

Als Antwort auf die Corona-Krise sollten Regierungen Columbia Threadneedle Investments zufolge verstärkt über die Emission von Social Bonds nachdenken. Viele der bislang emittierten Papiere sind eine genauere Betrachtung wert.

Simon Bond, Columbia Threadneedle
Simon Bond, Columbia Threadneedle© Columbia Threadneedle

Der große Appetit institutioneller Investoren nach Social Bonds könnte Regierungen bei der Finanzierung der hohen Krisenkosten helfen. Denn solche Anleihen könnten Länder und Gemeinden, die von der Krise betroffen sind, unterstützen – indem sie dem Gesundheitswesen und anderen essenziellen Dienstleistern gezielt finanzielle Unterstützung bieten. Diese Einschätzung gibt Columbia Threadneedle.

Zur Erinnerung: Social Bonds sind Anleihen zur Finanzierung gesellschaftlich wünschenswerter Entwicklungen, die in der Regel im Einklang mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen stehen. Sie werden neben öffentlichen Institutionen auch vermehrt von Unternehmen begeben.

Emissionsreigen bei Social Bonds
„Erst am heutigen Donnerstag haben die Council of Europe Development Bank und die European Investment Bank (EIB) entsprechende Papiere im Volumen von jeweils einer Milliarde Euro emittiert. Das Interesse der Anleger war so groß, dass beide Emissionen um ein Vielfaches überzeichnet waren. Columbia Threadneedle hat in beide Papiere investiert“, schreibt Simon Bond, Director of Responsible Investment Portfolio Management bei Colubia Threadneedle, in einer aktuellen Einschätzung.

Weitere Social Bonds zur Bekämpfung der Corona-Krise wurden in den vergangenen Wochen unter anderem von der International Finance Corporation, der Inter-American Development Bank, der African Development Bank und der Nordic Investment Bank emittiert. Columbia Threadneedle hat auch diese Emissionen durch Investitionen über den Threadneedle (Lux) European Social Bond Fund unterstützt.

Beispielhafte Emittenten
Eines der Unternehmen, deren Social Bonds Portfoliomanager Bond momentan besonders attraktiv findet, ist die französische Supermarktkette Carrefour. „Sie hat Maßnahmen ergriffen, die branchenweit führend sind“, schreibt Bond. Als Beispiele nennt er spezielle Öffnungszeiten für Angestellte im Gesundheitswesen und für Bevölkerungsgruppen, die für das Virus besonders anfällig sind, einen neuen telefonischen Bestelldienst mit Frei-Haus-Lieferung und einen Express-Lieferdienst.

Interessant sei auch Digital Realty Green Bond, ein Immobilienunternehmen (Real Estate Investment Trust, kurz REIT) mit Spezialisierung auf Datenzentren. „Wir mögen das Unternehmen, weil es essenzielle Kommunikation und wirtschaftliche Aktivitäten auf umweltfreundlichere Art und Weise ermöglicht. Das ist gerade auch während eines Lockdowns relevant“, schreibt Bond.

Zudem sei der niederländisch-deutsche Übertragungsnetzbetreiber TenneT einen Blick wert. „Denn er bietet Infrastruktur zur Übertragung und Verteilung – eine entscheidende Komponente auf dem Weg in eine kohlenstoffarme Wirtschaft“, begründet Bond.

Insgesamt ist der Portfoliomanager angesichts der Corona-Krise eher defensiv positioniert. „Übergewichtet sind wir bei Versorgern, Agenturen und supranationalen Einrichtungen“, schreibt Bond. „Duration haben wir leicht übergewichtet – und unsere Positionierung würde von einer Verflachung der Zinsstrukturkurve profitieren.“ (aa)

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