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Yngve Slyngstad streut der norwegischen Politik zum Abschied Rosen

Yngve Slyngstad, der ausscheidende CEO des norwegischen Staatsfonds, des Government Pension Fund Global (GPFG), zog kürzlich Bilanz. Dabei hielt er fest, dass die norwegischen Regierungen in schwierigen Zeiten Standfestigkeit bewiesen und mutige Entscheidungen getroffen habe.

Yngve Slyngstad
Yngve Slyngstad© Odin Jaeger / Bloomberg

Zudem habe die Regierung seines Landes Marktschwankungen ausgesessen, ohne deshalb den Kurs zu ändern. Anlässlich der Vorstellung eines neuen Berichts des Asset Managers Norges Bank Investment Management (NBIM) zur Historie des Fonds und seiner Managementstrategie mit dem Titel “Investing with a mandate” brachte Slyngstad zum Ausdruck, das Finanzministerium und Norwegens Politiker hätten kluge Entscheidungen getroffen und verdienten dafür Anerkennung, Kurs in schwierigen Marktphasen gehalten zu haben. Schließlich habe der Generationenfonds einen sehr langen Anlagehorizont, was sich in den Debatten niedergeschlagen und die Entscheidungsfindung im Laufe der Jahre geprägt habe.

Indexnahe Investments aus guten Gründen
Der GPFG, kurz auch Norwegens Ölfonds genannt, konnte ziemlich am Anfang von Slyngstads Amtszeit, nämlich 2009, seine höchste Jahresrendite mit 25,6 Prozent erzielen. Im Jahr zuvor war es am Höhepunkt der Globalen Finanz- und Wirtschaftskrise ein Minus von 23,3 Prozent gewesen. Die starke Performance nach der Krise kam daher, dass NBIM für den Staatsfonds beherzt zwischen Juni 2007 und Anfang 2009 bei Aktien zugriff und dabei den von der Regierung genehmigten Ausbau der Aktienquote von 40 auf 60 Prozent umsetzte. Dabei spiegelt sich die Investmentstrategie des Fonds in der Auswahl und auch Änderung der Benchmarkindizes wider, dem dann die ausgewählten Fondsmanager nah zu folgen haben. Diese Indexnähe sei wichtig, so Slyngstad, weil es eine Rechenschaftspflicht gegenüber der Öffentlichkeit gebe.

Holprige Stabübergabe
Nachfolger von Slyngstad als CEO von NBIM ist seit Anfang September 2020 Nicolai Tangen. Slyngstad stand insgesamt zwölf Jahre an der Spitze von NBIM und verbleibt im Unternehmen auf einer anderen Position. Das Governance-Problem, das Hedgefondsmanager Nicolai Tangen hatte, ist mittlerweile gelöst. Er stößt alle seine Anteile an AKO Capital ab und transferiert diese und seine Dividendenanrechte in die gemeinnützige AKO Foundation. Des Weiteren hat Tangen bekanntgegeben, er werde die Art und Weise, wie seine persönlichen Fondsinvestments gemanagt werden, ändern, sodass alle Assets künftig als Bankeinlagen gehalten werden. (kb)

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