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US-Treasury verbietet russische Bondzahlungen über US-Bankkonten

Die Politik der Nadelstiche eskaliert weiter: Russland soll zu unattraktiven Alternativen gedrängt werden. Die US-Ausnahmeregeln für Staatsanleihen laufen am 25. Mai aus.

© Maria Vonotna / stock.adobe.com

Das US-Finanzministerium hat die Zahlung von Anleihe-Verbindlichkeiten über russische Regierungskonten bei US-Banken untersagt. Damit erhöhen die USA nach Meldungen über Greueltaten durch das russische Militär in der Ukraine den Druck auf Moskau durch finanzielle Sanktionen.

Der Schritt soll laut einem Sprecher des Office of Foreign Assets Control beim Treasury Department Russland dazu zwingen, zwischen drei unattraktiven Optionen zu wählen: dem Aufbrauchen der im eigenen Land gehaltenen Dollarreserven, dem Einsatz seiner aktuellen Zuflüsse etwa durch Energieexporte - oder der Zahlungsunfähigkeit.

Am gestrigen Montag wurde ein Dollar-Bond mit einem ursprünglichen Nennbetrag von zwwei Milliarden US-Dollar zur Tilgung fällig, von dem Russland allerdings etwa drei Viertel letzte Woche zurückgekauft hatte. Trotz Unkenrufen von Ratingagenturen und anderen hat die Regierung von Präsident Wladimir Putin bisher ihre Auslandsschulden bedient.

Eine Ausnahmeregelung der Treasury hat es Anlegern bisher ermöglicht, Zahlungen auf russische Anleihen zu erhalten, auch wenn Einschränkungen durch die sonstigen Finanzsanktionen den Prozess erschweren. Die Ausnahmeregelung soll am 25. Mai auslaufen. Auch Zahlungen für Energieexporte, die Russland dieses Jahr schätzungsweise 321 Milliarden US-Dollar einbringen könnten, sind noch von den Sanktionen ausgenommen.

Die russische Zentralbank hatte letzte Woche mitgeteilt, dass ihre Fremdwährungs- und Goldreserven zum 25. März auf 604,4 Milliarden US-Dollar gesunken sind. Das ist der niedrigste Stand seit August und ein Rückgang um 38,8 Milliarden US-Dollar gegenüber dem Höchststand vom Februar. (kb)

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