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UBS-AM: „Kommt jetzt der Rohstoff-Superzyklus?“

Vor dem Hintergrund stark gestiegener Kurse bei Aktien und Rohstoffen, die laut vielen Marktteilnehmern eine starke konjunkturelle Wirtschaftserholung widerspiegeln, geht UBS Asset Management der Frage nach, ob ein neuer "Rohstoff-Superzyklus" begonnen hat, von dem Investoren profitieren können.

© Holmessu / stock.adobe.com

Vor kurzem verzeichnete der MSCI World Index die beste Zwölf-Monats-Performance seit 1971. Und das, obwohl der pandemiebedingte Kurseinbruch 2020 im historischen Vergleich relativ moderat war. „Die Aktienmärkte haben in Erwartung der wirtschaftlichen Erholung schon ordentlich Gas gegeben“, sagt Max Anderl, Head of Concentrated Alpha Equity bei UBS Asset Management.

Kein Rohstoff-Superzyklus...
Auch der Rohstoffmarkt hatte einen starken Start ins Jahr 2021. „In Asset-Allokationen haben Rohstoffe ein Rekord-Übergewicht erreicht. Wir denken aber dennoch, dass es zu früh ist, von einem neuen Rohstoff-Superzyklus zu sprechen“, sagt Anderl. Seine Bedenken werden vor allem von China genährt. So zeigen sich beim weltweit größten Verbraucher von Rohstoffen bereits erste Anzeichen eines nachlassenden Nachfragewachstums nach einigen Rohstoffen. Anderl erwartet daher, dass sich die Rohstoffpreise vom hohen Niveau wieder etwas hinab bewegen und sich normalisieren.

..aber auch keine nachhaltige Inflationsgefahr
Wenn Lockdowns Geschichte sind und sich die Volkswirtschaften wieder öffnen, werden nach Anderls Ansicht die Preise für Dienstleistungen tendenziell steigen, und die Preise von Waren eher sinken. „Aufgrund der niedrigen Vergleichswerte im Vorjahr dürfte die Inflation zwar im zweiten Quartal 2021 nach oben schießen. Danach erwarten wir aber wieder eine Normalisierung“, so Anderl.

Für eine nachhaltig höhere Inflation sieht er derzeit keine Gründe. Auch im starken Geldmengenwachstum, das häufig als Inflationsauslöser angeführt wird, erkennt er keine Gefahr für eine Teuerung. „Es gibt keinen historischen Beweis, dass Geldmenge und Inflation zusammenhängen. Gerade in den vergangenen drei Jahrzehnten mit mäßiger Inflation war die Korrelation der beiden äußerst schwach“, so Anderl.

Die Entwicklung der Inflation hänge zudem von weiteren Faktoren ab, etwa von Innovationen, Demografie und der Nachfrage in Relation zum Arbeitskräfte- und Produktangebot, erinnert Anderl abschließend. (aa)

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