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UBP: Weshalb derzeit ein attraktives Umfeld für Hedgefonds besteht

Der Co-Head of Alternative Investment Solutions bei Union Bancaire Privée (UBP) geht davon aus, dass Hedgefonds im Gegensatz zu den vergangenen Jahren zukünftig wieder höhere Renditen generieren werden und sich Investoren rechtzeitig in den "richtigen" Strategien positionieren sollten.

John Argi, Union Bancaire Privée (UBP)
John Argi, Union Bancaire Privée (UBP)© nion Bancaire Privée (UBP)

Die Inflation ist zurück. Als Folge haben Fed und EZB 2022 massiv umgesteuert und die Leitzinsen erhöht. Das führte auf breiter Front zu Verlusten bei Aktien und Anleihen. Doch für eine Reihe alternativer Strategien hat das Umfeld der Union Bancaire Privée zufolge wieder bessere Perspektiven eröffnet – insbesondere für Hedgefonds. „Sie können wieder eine deutlich höhere Rendite erwirtschaften als ein typisches gemischtes Portfolio – bei gleichzeitig niedrigerer Volatilität“, hält John Argi, Co-Head of Alternative Investment Solutions bei UBP, in einem "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Beitrag fest. Zur Erinnerung: Aufgrund der ultralockeren Geldpolitik und der künstlich niedrigen Volatilität hätten die Renditen von Liquid Alternatives in der letzten Dekade unter dem langfristigen Durchschnitt gelegen.

Gute Manager erreichten 2022 bis zu 25 Prozent Performance
„Alternative Anleihestrategien, mit denen man u. a. bei steigenden Zinsen eine positive Wertentwicklung erzielen kann, haben ihre Feuertaufe bereits hinter sich. Einige Manager haben 2022 zwischen 15 und 25 Prozent Rendite erzielt“, so Argi. Perspektivisch zeichneten sich Anlagechancen für Asymmetric Equity, also Strategien mit vom Markt abweichenden Erträgen aus Aktienanlagen, und Global Macro-Strategien ab, die gering mit traditionellen Anlageklassen korrelieren.

Anknüpfen an das „goldene Zeitalter“
Jetzt gerieten die Fundamentaldaten wieder in den Fokus, der Markt spreizt sich und Volatilität eröffnet Chancen. Nun können Argi zufolge Liquid Alternatives wieder sinnvoll in ein Portfolio integriert werden, um die Rendite zu steigern und von Diversifikationseffekten zu profitieren.

Der Alternatives-Experte von UBP glaubt, dass die Bedeutung von Hedgefonds im Portfoliokontext wieder an die beiden Jahrzehnte bis 2010 anknüpfen könnte. In dem sogenannten goldenen Zeitalter waren Jahresrenditen von durchschnittlich 13 Prozente keine Seltenheit. „In diesen Bereich werden wir wohl aktuell nicht kommen“, räumt Argi ein. „Aber die durchschnittlichen Renditen haben sich 2022 bereits von fünf bis sechs Prozent in Richtung acht bis neun Prozent entwickelt.

Vom Startup zur reifen Branche
Die schwierigen Jahre, die die Hedgefondsindustrie in der Niedrigzinsphase hatte, hätten zu ihrer Reifung beigetragen. „Früher hatten Hedgefonds häufig den Charakter von Startups und nicht immer den besten Ruf“, so Argi. Inzwischen sei die Branche deutlich institutioneller geprägt und entsprechender Regulierung unterworfen.

UBP hat auch über die schwierigen Jahre an der Expertise im Bereich Alternatives festgehalten. Um eine qualitative Auswahl im Sinne der Portfoliostrategie der Kunden zu treffen, müsse man verstehen, welche Risikofaktoren zum Erfolg einer Strategie führen und welche Fähigkeiten die einzelnen Manager haben. Das in London und Genf ansässige Team für Alternative Investment Solutions von UBP verwaltet rund 16 Milliarden US-Dollar an Kundengeldern in entsprechenden Strategien. Stimmt Argis Prognose, stehen die Vorzeichen günstig, dass sich diese in den kommenden Jahren deutlich erhöhen. (aa)

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