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UBP-Chefstratege: Gold bleibt auf Jahre hinaus eine Überlegung wert

Der Goldpreis dürfte in den kommenden Jahren kräftig steigen, prognostiziert Norman Villamin von Union Bancaire Privée. Er begründet seine Prognose mit den anhaltenden Niedrig- bis Negativzinsen.

© Gina Sanders / stock.adobe.com

Die Notenbanken bemühen sich, die wirtschaftlichen Schäden durch die Corona-Pandemie einzudämmen – und treiben damit indirekt den Goldpreis in die Höhe, sagt Norman Villamin, Chefstratege des Wealth-Management-Bereichs der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP). Als die Zentralbanken ihre Bilanz in der Finanzkrise 2008 bis 2009 nahezu verdreifachten, legte auch der Goldpreis um fast das Dreifache zu. In den kommenden Jahren dürfte das Edelmetall erneut Nutznießer der lockeren Geldpolitik sein, schätzt Villamin.

Die Zinsen dürfte auch nach dem Ende der Pandemie zunächst unter Druck bleiben, sagt der Stratege. Grund dafür ist die massive Neuverschuldung vieler Staaten. Höhere Zinsen könnten viele Volkswirtschaften nicht stemmen. "Historisch gesehen haben fallende inflationsbereinigte Zinsumfelder Gold Rückenwind gegeben", sagt Villamin. In den kommenden Jahren dürften viele Banken die negativen Nominalzinsen an ihre Kunden weitergeben. "Das erhöht die Attraktivität von Gold als Wertanlagemittel", so der Experte.

Ausverkauf ist abgeschlossen
Zu Beginn der Coronakrise sackte der Goldpreis zunächst ab. Das sollte langfristig orientierte Anleger nicht abschrecken, sagt der UBP-Stratege. "Sowohl 2008/2009 als auch 2020 waren diese vorübergehenden Ausverkäufe auf die fremdfinanzierten Positionen an den Termin- und Optionsmärkten zurückzuführen", erklärt er. Diese mussten aufgelöst werden, als die knapper werdende Liquidität sowie der Margenausgleich in anderen Anlageklassen Investoren dazu zwangen, wertvolle Positionen wie Gold in Bargeld umzuwandeln.

Die erzwungene Liquidation der Edelmetall-Positionen ist nun zum Gutteil abgeschlossen, sagt Villamin. Er geht deshalb davon aus, dass der Goldpreis in nicht allzu ferner Zukunft seine bisherige Höchstmarke von 1.920 US-Dollar je Feinunze übertreffen könnte. (fp)

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