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Größter Quartalszuwachs bei Gold-ETFs

Adam Perlaky, Manager of Investment Research beim World Gold Council (WGC) kann über ein überaus erfolgreiches erstes Quartal 2020 bei goldgedeckten ETFs (Exchange Traded Funds) berichten. Fast 300 Tonnen Gold kamen hinzu.

Adam Perlaky vom World Gold Council hat gut lachen: DIe Geschäfte laufen.
Adam Perlaky vom World Gold Council hat gut lachen: DIe Geschäfte laufen.© WGC

Die Highlights des ersten Quartals 2020 zeigen, dass Gold-ETFs und ähnliche Produkte sich insgesamt über einen Zufluss von 298 Tonnen freuen können. Das bedeutet ein Wachstum der Net Assets in diesem ETFs von 23 Milliarden US-Dollar. Das war der hlchste jemals beobachtete Quartals-Wertzuwachs in US-Dollar und der größte Tonnen-Zuwachs seit 2016. Im letzten Jahr haben Gold-ETFs insgesamt 659 Tonnen hinzugewonnen, was dem höchsten Wert auf rollierender Jahresbasis seit der Finanz- und Wirtschaftskrise entspricht. Die Assets under Management gewannen im gleichen Zeitraum 57 Prozent hinzu.

Das erste Quartal im Zahlen

Quelle: WGC

Was im März 2020 geschah
Die Highlights des letzten Monats besagen, dass Gold-ETFs insgesamt 151 Tonnen schwerer wurden, die Netto-Zuflüsse betrugen 8,1 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung um fünf Prozent entsprach. Ingesamt kletterten die Bestände auf 3.185 Tonnen und damit auf ein neues All-Time- High. Gold-ETF konnten ihr Wachstum außerhalb der USA fortsetzen. Das zeigt die folgende Grafik.

Monatliche Zu- und Abflüsse in Gold-ETFs bis Ende März 2020, regional gegliedert

Quelle: Bloomberg, WGC

Goldpreisperformance
Das Verhalten des Goldpreises erinnerte an die Finanzkrise, wo angeischts erhöhten Kapitalbedarfs liquide und outperformende Assets wie Gold abverkauft wurden. Doch ähnlich 2008, als Quantitative Easing-Maßnahmen angekündigt wurden, setzte wieder eine starke Rallye in Gold ein, sodass man den Monat ohne große Veränderungen zum Vormonatsschluss bei 1.609 US-Dollar je Unze beschloss. Die Volatilität von Gold erreichte Niveaus, die man zuletzt 2011 in Euro-Kreditkrise gesehen hatte, und die implizite Volatilität erreichte sogar Stände, die man seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr gekannt hatte.

Gold-ETF-Bestands- und Goldpreis-Entwicklung

Quelle: Bloomberg; WGC

Ausblick
Die treibenden Gründe für eine Nachfrage unter Investmentaspekten bleibt aufrecht. Nach wie vor herrscht an den Kapitalmärkten Unsicherheit, und die Opportunitätskosten der Haltung von Gold sind angesichts sinkender Renditen am Kaptalmarkt weiter gefallen. Adam Perlaky gibt zu bedenken, dass nach der Lehman-Krise und den QE-Maßnahmen Gold in den folgenden drei Jahren haussierte und vom Tief bis zum Hoch um mehr als 600 Prozent stieg. Die Gold-ETF-Bestände konnten sich im selben Zeitraum mehr als verdoppeln. Sollte der gegenwärtige Trend diese Entwicklung widerspiegeln, könnte man noch signifikante Zuflüsse in Gold-ETFs in den Folgemonaten erwarten. (kb)

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