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Swisscanto Invest zu den Aussichten von Anleihen und Gold

Die Schweizer Vermögensverwaltungsgesellschaft erwartet bei staatlichen Rentenpapieren nach einer kurzen Verschnaufpause einen weiteren graduellen Renditeanstieg, der Gold belasten könnte. Damit rücken die Zentralbanken und deren Anleihekäufe in den Fokus der Aufmerksamkeit.

© Eigens / stock.adobe.com

Anders als im Januar, als die höheren Renditen fast gänzlich das Ergebnis höherer Inflationserwartungen gewesen waren, war der Renditeanstieg im Februar zu einem beträchtlichen Teil realer Natur, berichtet Swisscanto Invest in einer aktuellen Marktkommentierung. So kam es beispielsweise bei den US-Inflationserwartungen, gemessen an den zehnjährigen Breakeven-Inflationserwartungen, zu einer Konsolidierung, nachdem über die vergangenen Monate die Höchststände von 2018 von knapp 2,2 Prozent übertroffen worden waren.

Allerdings erreichten in früheren Phasen, beispielsweise vor und nach der globalen Finanzkrise 2008/09, die Inflationserwartungen erst bei über 2,5 Prozent ihr Zyklushoch. Angesichts dessen besteht zurzeit laut Einschätzung von Swisscanto Invest noch etwas Luft nach oben. Zudem dürften sich mit der zunehmenden wirtschaftlichen Öffnung die Realzinsen weiter von ihren Tiefständen im deutlich negativen Bereich lösen. "Nach dem starken Anstieg halten wir eine Konsolidierung bei den Renditen für wahrscheinlich. Mittelfristig gehen wir aber von einem weiteren, graduellen Anstieg der Nominalrenditen aus", prognostiziert Swisscanto Invest.

Reduktion der Anleihekäufe in Nordamerika?
Dabei dürfte der Renditeanstieg in Japan, Deutschland und der Schweiz weiterhin tendenziell weniger stark ausfallen als an den angelsächsischen Bondmärkten. So sieht Swisscanto Invest gute Chancen, dass die Bank of Canada schon in diesem Sommer ihr Anleihekaufprogramm weiter drosseln wird. Auch die Erwartungen an die US-Notenbank Fed bezüglich einer geldpolitischen Straffung sind zuletzt wieder etwas angestiegen. Allerdings deutet derzeit wenig darauf hin, dass sich die US-Währungshüter eine rasche Rückführung der expansiven Geldpolitik planen. Insbesondere liegt aufgrund der letztjährigen Strategieüberprüfung die Messlatte für eine Straffung höher als in früheren Phasen, sowohl was die Inflation als auch das Beschäftigungsziel betrifft.

Renditeanstieg setzt Gold zu
Das gelbe Edelmetall ist im Februar wie schon im Vormonat unter Abgabedruck geraten. Das steigende Renditeumfeld war Hauptursache für den Preisrückgang von Gold. Nachdem über Monate hinweg nur steigende Inflationserwartungen für höhere Anleihenrenditen verantwortlich waren, haben sich nun auch die Realrenditen von ihren Tiefstständen gelöst.

Zwar werden die sogenannten inflationsbereinigten Renditen noch längere Zeit im negativen Territorium verharren, jedoch ist ein weiterer Anstieg im Zuge der Konjunkturerholung wahrscheinlich. Folglich steigen auch die Opportunitätskosten von Gold, sodass Swisscanto Invest vom aktuellen Niveau nur noch ein geringes Aufwärtspotenzial sieht.

Solange die Notenbanken ihre expansive Geldpolitik fortsetzen, bleibt der Goldpreis noch gut unterstützt. "Bei Anzeichen einer Reduktion der Wertpapierkäufe der Währungshüter dürften sich jedoch die Vorzeichen für Gold ändern, zumal dann mit einem stärkeren Realrenditeanstieg zu rechnen ist", prognostiziert Swisscanto Invest abschließend. (aa)

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