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Signa: Deutsche Versicherer bei Genussscheinen stark exponiert

Einige heimische Assekuranzen haben Genussscheine verschiedener Signa-Gesellschaften, vor allem der Signa Development Selection, ihrem Portfolio beigemischt. Während die meisten Gewichtungen niedrig sind, gingen einige Adressen doch deutlicher ins Risiko und müssen dafür nun die Zeche zahlen.

© studio v-zwoelf / stock.adobe.com

Eine Reihe deutscher Versicherer hat in Genussscheine der insolventen Signa Development Selection von Immobilieninvestor René Benko investiert. Das geht aus der Gläubigerliste hervor, die Bloomberg einsehen konnte und worüber die Nachrichtenagentur berichtet.

Zur Erinnerung: Genussscheine sind eigenkapitalähnliche Instrumente, die direkt nach dem Eigenkapital zur Verlustabdeckung herangezogen werden. Sie sind nachrangig gegenüber anderen Verbindlichkeiten. Das kann zum Totalausfall führen.

Bekannte Namen
Genussscheininvestoren sind der Gläubigerliste zufolge R+V Lebensversicherung, R+V Allgemeine Versicherung, Continentale Lebensversicherung, Continentale Krankenversicherung, Volkswohl Bund Leben, LVM Lebensversicherung, BL die Bayerische Lebensversicherung und Bayerische Beamten Lebensversicherung, zeigt die Gläubigerliste. Andere Namen werden in der Liste nicht genannt, konkrete Summen ebenfalls nicht.

Laut Geschäftsbericht hatte Signa Development zu Ende 2022 Genussscheine mit einem Nominalwert von 310 Millionen Euro im Umlauf, die jetzt im Feuer stehen. Zusätzlich hatten auch sieben Tochtergesellschaften weitere 107,5 Millionen Euro an Genussscheinen ausgegeben, die von der Insolvenz der Konzerngesellschaft zunächst nicht direkt betroffen sind.

Eine Sprecherin von Continentale erklärte gegenüber Bloomberg, ihr Haus sei “wie viele andere Versicherer und Banken auch bei der Signa-Gruppe investiert. Deren wirtschaftliche Schieflage hat aus heutiger Sicht jedoch keine wesentlichen Auswirkungen”. Die anderen in der Gläubigerliste erwähnten Versicherer wollten sich gegenüber Bloomberg nicht äußern oder waren zunächst nicht erreichbar.

BaFin gibt Entwarnung
Nach Kenntnis der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) sind 46 Versicherungsunternehmen grundsätzlich gegenüber der Signa-Gruppe exponiert. Das geht aus einer Antwort des Finanzministeriums auf eine Anfrage der Bundestagsabgeordnete Jessica Tatti hervor, die Bloomberg vorliegt.

Dem Schreiben zufolge macht das Signa Engagement bei neun Versicherern mehr als 1,0 Prozent des Kapitalanlageportfolios aus. Der Spitzenwert liegt den Angaben zufolge bei 2,2 Prozent. “Die BaFin sieht bei keinem der Unternehmen eine wesentliche Bedrohung”, hieß es in der Antwort weiter. (aa)

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