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sentix: Dreimaliger Rückgang bei den Erwartungen kündigt Korrektur an

In der Eurozone schreitet die Erholung der Lagewerte weiter voran. Die Bewertung erreicht mit 30,8 Punkten das höchste Niveau seit Oktober 2018. Jedoch verliert die Erwartungskomponente deutlich um 15,8 Punkte und markiert damit den dritten Rückgang in Folge - das ist ein klares Warnsignal.

Patrick Hussy, sentix
Patrick Hussy, sentix© sentix

Die Wirtschaft in der Eurozone boomt, das Tempo verlangsamt sich jedoch merklich. Die enormen Investitionen der Staaten, unterstützt von einer anhaltend expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, treiben das Wirtschaftsgeschehen in der Eurozone an und haben trotz der Corona-Lockdowns Schlimmeres verhindert, rekapituliert sentix-Geschäftsführer Patrick Hussy in einem Marktkommentar die jüngsten Entwicklungen.

Aktuelle Lage gut, aber Erwartungskomponente geht stark zurück
Die Lagebeurteilung der von sentix befragten Anleger (5. bis 7. August 20210, 1.070 Anleger darunter 219 institutionelle Investoren) honoriert diese Verbesserung und erreicht mit 30,8 Punkten den besten Wert seit Oktober 2018.

Der sentix Konjunktur-Gesamtindex für die Eurozone beendet jedoch seinen Höhenflug und erleidet nun einen größeren Abschlag in Höhe von 7,6 Punkten. Verantwortlich hierfür sind die deutlichen Einbußen in der Erwartungskomponente. Ein Rückgang von 15,8 Punkten in dieser Teilkomponente ist de facto mehr eine Halbierung und stellt damit schon den dritten Rückgang in Folge dar. Seit dem Hoch im Mai hat die Sechs-Monatserwartung bereits stolze 22,8 Punkte eingebüßt, wie nachfolgende Tabelle zeigt:

Klare Trendwende spricht für größere Korrektur am Aktienmarkt
Volkswirte erkennen laut Hussy traditionell in einem dreimaligen Rückgang eine Trendwende. Demnach sollte dieser Rückgang nicht als bloßer Momentum-Verlust abgetan werden, sondern als Warnhinweis verstanden werden.

"Als „first mover“ unter den Frühindikatoren kündigt diese Entwicklungen deutliche Rückgänge in weiteren Frühindikatoren an. Die Entwicklung dürfte daher zu einer erhöhten Marktvolatilität in den kommenden Wochen beitragen. 2006 und 2010, wo wir ähnliche Phasen durchlaufen haben, folgten Zwischenkorrekturen am Aktienmarkt von rund zehn Prozent", warnt Hussy abschließend. (aa)

Die Erwartungen gehen zurück und könnten die Aktienmärkte belasten

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