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Robeco über Einstiegschancen bei Unternehmensanleihen

Nachdem sich die Corporate Bonds Spreads von historisch niedrigem Niveau aus direkt auf ein rezessionstypisches Ausmaß ausgeweitet haben, sei es an der Zeit, wieder zu kaufen, meint Robeco. Immerhin sei die Bewertung auf ein Niveau gefallen, das nur viermal in den letzten 80 Jahren erreicht wurde.

© Brown / stock.adobe.com

Großanleger mit noch ausreichend hohen Risikobudgets sollten sich laut Einschätzung von Robecos Unternehmensanleihen näher ansehen. Denn deren Spreads (Risikoaufschläge) haben sich von historischen Tiefs auf ein rezessionstypisches Niveau ausgeweitet.

Es sei nach wie vor ungewiss, wann die Weltwirtschaft wieder in Gang kommt. Nach wie vor breitet sich das Coronavirus mit hohem Tempo aus und wir haben den Höhepunkt noch nicht hinter uns. Solange kein Ende der Ausbreitung des Virus in Sicht ist, werden die Märkte wahrscheinlich extrem volatil bleiben, sagt Victor Verberk, Co-Head des Robeco Credit-Teams. „Dessen ungeachtet werden die Marktteilnehmer versuchen, über die derzeitige Misere hinauszublicken und allmählich die angemessene Risikoprämie für das Coronavirus einpreisen.“

Die fundamentale Situation sei derzeit zweifellos schwach. Eine ausgeprägte Rezession und ein hohes Maß an Unsicherheit werden Investoren noch eine Weile begleiten. Offensichtlich befinden wir uns in der Phase von Angst und Schrecken. Was die Gegenmaßnahmen zur Abmilderung der Krise angeht, könne man mit fiskalpolitischen Stützungspaketen in einem Volumen von einer Billion US-Dollar in jeder größeren Wirtschaftsregion rechnen.

Antizyklisches Kaufen rechnet sich meistens
Im Hinblick auf die Positionierung erklärt Verberk: „Wir sind nicht nur für unseren konservativen Investmentstile bekannt, sondern auch für unseren bewertungsbasierten antizyklischen Ansatz. Aus unserer Sicht sollte man das Risiko reduzieren, wenn der Himmel noch blau ist, und neues Risiko eingehen, wenn der Sturm begonnen hat und die Märkte in Panik sind. Außerdem glauben wir, dass wir den Punkt erreicht haben, an dem man die Untergewichtung an den Hochzinsmärkten reduzieren und eine Long-Position im Investment Grade-Segment eingehen sollte. Auf diesen großen Ausverkauf haben wir gewartet – und das seit Jahren. Wir empfehlen Kunden mit strategischem Horizont, ebenfalls antizyklisch vorzugehen und wieder Risiko aufzubauen.“

Verberk gesteht ein, dass sein Ansatz möglicherweise nicht intuitiv erscheint. „Kurzfristig scheint alles auf eine ausgeprägte Rezession und einer negativen Marktentwicklung über einige Quartale hinzudeuten. Uns ist bewusst, dass die jetzige Situation als denkbar ungünstig zum Aufbau von Risikopositionen erscheinen mag. Aber für gewöhnlich ist dies der beste Zeitpunkt. Wir befinden uns jetzt am Ende des bisherigen Zyklus. Doch dieser trägt bereits die Saat eines neuen Zyklus in sich.“ (aa)

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