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Riesenpensionsfonds setzt 95 Millionen US-Dollar bei FTX in den Sand

Die Venture Capital-Sparte des mit Assets von 191,1 Milliarden US-Dollar achtzehntgrößten Pensionsfonds der Welt, OTPP - Ontario Teachers' Pension Plan - hat ein hübsches Sümmchen abzuschreiben. Grund sind Investments in die mittlerweile in Konkurs gegangene Kryptobörse FTX.

© Ontario Teachers' Pensions Plan

Im Oktober 2021 investierte Ontario Teachers' Pensions Plan (OTPP) 75 Millionen US-Dollar in FTX International und seine US-Einheit (FTX.US). Im Januar 2022 tätigte man eine Folgeinvestition von 20 Millionen US-Dollar in FTX.US. Diese Investitionen wurden über die Teachers' Venture Growth (TVG)-Plattform zusammen mit einer Reihe globaler Investoren getätigt, um ein kleines Engagement in einem aufstrebenden Bereich des Finanztechnologiesektors zu erreichen.

Petitesse
Die Investition machte weniger als 0,05 Prozent des gesamten Nettovermögens von OTPP aus und entsprach einer Beteiligung von 0,4 Prozent beziehungsweise 0,5 Prozent an FTX International und FTX.US. Trotzdem ist es OTPP äußerst unangenehm, diesen Komplettausfall vermelden zu müssen. Man ist um Begrenzung des Imageschadens bemüht und hat eine Erklärung heruasgegeben, die Licht ins Dunkel bringen soll.

TVG
Die Venture Capital Plattform von OTPP wurde 2019 gegründet, um in aufstrebende Technologie-Unternehmen zu investieren, die Risiko- und Wachstumskapital in der Spätphase aufnehmen. Die Investitionen seien so strukturiert, dass sie OTPP Renditen böten, die dem eingegangenen Risiko angemessen seien, und dass sie eigene Erkenntnisse lieferten, die in andere Investitionen des Pensionsplans einflössen. Natürlich entsprächen nicht alle Investitionen in dieser frühen Anlageklasse den Erwartungen, doch hatbeTVG seit seiner Gründung die angestrebten Ziele solide erreicht, lässt das Ontario Teachers' Pension Plan Board verlauten.

Enge Zusammenarbeit mit externen Beratern und FTX ging dem Investment voraus
Die Investitionsabteilungen von Ontario Teachers, einschließlich TVG, führen bei allen privaten Investitionen eine solide Due-Diligence-Prüfung durch. Unterstützt von erfahrenen externen Beratern, die über finanzielles, kommerzielles und anderes relevantes Fachwissen verfügen, und oft in Absprache mit den Investitionspartnern, ist die Due-Diligence-Prüfung so konzipiert, dass sie die von den Unternehmen zur Verfügung gestellten Materialien und andere Recherchen nutzt, um das mit einer bestimmten Investition verbundene Risiko zu bewerten. Im Falle von FTX umfasste unser Underwriting-Prozess eine enge Zusammenarbeit mit externen Beratern und FTX, um kommerzielle, regulatorische, steuerliche, finanzielle, technische und andere Fragen zu untersuchen. Da keine Due-Diligence-Prüfung alle Risiken aufdecken kann, insbesondere nicht bei einem aufstrebenden Technologieunternehmen, wurde die Investition in FTX im Verhältnis zu TVG und dem Gesamtportfolio des Plans moderat bemessen.

Betrugsverdacht
Jüngste Berichte deuten auf einen möglichen Betrug bei FTX hin, was für alle Beteiligten sehr besorgniserregend ist. OTPP unterstütze voll und ganz die Bemühungen der Aufsichtsbehörden und anderer, die Risiken und Ursachen des Scheiterns dieses Unternehmens zu überprüfen, hieß es weiter.

Diversifikationsansatz wird beibehalten
Die Strategie von OTPP zielt darauf ab, Investitionen über verschiedene Anlageklassen, geografische Regionen, Zeithorizonte und wirtschaftliche Ergebnisse zu diversifizieren, um Risiken zu mindern und Erträge zu steigern. Dies unterstützt die Fähigkeit des Plans, sich in einer Vielzahl von Anlageumgebungen gut zu entwickeln, und mildert die negativen Auswirkungen eines einzelnen Anlageverlusts auf den Fonds insgesamt. Der Umfang der Investitionen in FTX spiegelt unseren Ansatz der Diversifizierung wider.

OTPP wird Investition in FTX zum Jahresende auf Null abschreiben
Der finanzielle Verlust aus dieser Anlage werde angesichts ihres Umfangs im Verhältnis zum gesamten Nettovermögen und der starken Finanzlage nur begrenzte Auswirkungen auf den Pensionsplan haben, teilt das Baord mit. Man sei jedoch enttäuscht über das Ergebnis dieser Investition, nehme alle Verluste ernst und werde diese Erfahrung nutzen, um seinen Ansatz weiter zu stärken, hieß es zum Abschluss der Erklärung. (kb)

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