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Ostrum Asset Management: Im Markt ist zu viel Optimismus

In allzu viel Optimismus sieht Axel Botte, Marktstratege beim französischen Vermögensverwalter Ostrum Asset Management, aktuell das größte Risiko für die Märkte.

Axel Botte, Ostrum AM: „Die besorgniserregende Corona-Situation mahnt zur Vorsicht."
Axel Botte, Ostrum AM: „Die besorgniserregende Corona-Situation mahnt zur Vorsicht."© Ostrum AM

Profianleger sollten an den Aktienmärkten vielleicht etwas vorsichtiger werden. Denn der Grad an „bullishness“ unter Privatanlegern hat ein Niveau erreicht habe wie seit dem ersten Quartal 2018 nicht mehr. Darauf weist Axel Botte, Marktstratege bei Ostrum Asset Management, hin. Zur Erinnerung: 2018 folgte im Anschluss daran die massive Abwicklung von Short-Volatility-Produkten, was zu erheblichen Marktturbulenzen führte. Ein großer Konsens unter den aktivsten Anlegern sei laut Botte oft der Vorbote größerer Kursschwankungen.

Zweite Welle schadet der Realwirtschaft
Für Botte mahnt die besorgniserregende Corona-Situation zur Vorsicht. Jüngste Lockdown-Maßnahmen haben den europäischen Volkswirtschaften im vierten Quartal wieder negative Wachstumsraten beschert, und auch das Wachstum in den USA dürfte sich in den kommenden Monaten deutlich verlangsamen. Doch Hoffnungen auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik fördern weiterhin den Aufbau von Long-Positionen auf Aktien und Spread-Produkten.

Anlagedruck treibt Kurse hoch
Die Aussicht auf eine Verlängerung des PEPP-Programms und neue TLTROs bei der EZB-Sitzung am 10. Dezember scheine laut Botte jedes Marktniveau zu rechtfertigen. Für Anleiheinvestoren sei es nahezu unmöglich, sich gegen die künstliche Übernachfrage zu stemmen. Überdies passen die Prognosen für die Emissionen von IG-Unternehmensanleihen und Staatsanleihen in 2021 zu dieser Angebotsknappheit.

Gewinnmitnahmen drohen
Das Treffen der EZB wird mit dem EU-Gipfel zusammenfallen, der möglicherweise die letzte Gelegenheit bietet, Differenzen über den europäischen Haushalt 2021-2027 und den Konjunkturfonds auszugleichen und möglicherweise einen Brexit-Deal zu bestätigen. "In diesem Zusammenhang sollte man Gewinnmitnahmen um den 10. Dezember herum nicht ausschließen", prognostiziert Botte abschließend. (aa)

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