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Oddo BHF: Diese Nebenwerte kämpfen gegen den Klimawandel

Der Leiter aktive Aktienstrategien bei Oddo BHF Asset Management erklärt, mit welchen Small Caps er auf Portfolioebene vom Kampf gegen den Klimawandel profitiert.

Guillaume Chieusse, Oddo BHF Asset Management
Guillaume Chieusse, Oddo BHF Asset Management© Oddo BHF AM

Um die ehrgeizigen Pariser Klimaziele zu erreichen, müssen alle Wirtschaftsakteure einbezogen werden. Dank ihrer enormen Innovationskraft können laut Guillaume Chieusse, Leiter aktive Aktienstrategien bei ODDO BHF Asset Management, viele kleinere europäische Unternehmen eine wichtige Rolle für das Erreichen dieser Klimaziele spielen. Er verweist in einem "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Beitrag exemplarisch auf den Gebäudesektor.

Mit Gebäudesanierung CO2-Emissionen reduzieren
Maßnahmen zur Gebäudesanierung gelten gemeinhin als eine der kostengünstigsten und effizientesten Möglichkeiten, CO?-Emissionen zu reduzieren. Auf den Bau und Betrieb von Gebäuden entfallen nach Angaben der EU-Kommission 36 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs. Geschätzt werden im Jahr 2050 noch 90 Prozent der heutigen Gebäude in Betrieb sein. Davon gelten 75 Prozent als „energetisch sanierungsbedürftig“. Schätzungen der Kommission zufolge muss daher die Sanierungsrate beim europäischen Gebäudebestand von aktuell einem Prozent pro Jahr bis 2030 auf drei und bis 2050 sogar auf vier Prozent gesteigert werden, um die genannten Klimaziele zu erreichen.

Von der Sanierungswelle profitieren
Das belgische Industrieunternehmen Recticel beispielsweise ist in den drei Geschäftsfeldern Dämmung, technische Schaumstoffe und Bettwaren tätig.

"Um die Übernahme durch das österreichische Unternehmen Greiner abzuwehren, dürfte es sich jedoch bald zum reinen Spezialisten für Dämmsysteme wandeln", betont Chieusse. Der Geschäftsbereich Dämmung erwirtschaftete mit maßgeschneiderten Wärmedämmlösungen aus langlebigem, leistungsstarkem Polyurethanschaum für den Bausektor im Jahr 2020 ein Umsatzvolumen von 250 Millionen Euro und einer EBITDA-Marge von elf Prozent. Dank seines Know-hows und seiner geographischen Aufstellung dürfte das Unternehmen von der in Europa initiierten Sanierungswelle in großem Maße profitieren.

Neue wachstumsstarke Märkte mit sehr spezifischen Anforderungen an Dämmstoffe
Zwar kommen Dämmplatten in einer Vielzahl von Branchen zum Einsatz. An einigen der wichtigsten Abnehmermärkte stehen jedoch kurz- bis mittelfristig besonders bedeutende Investitionen an. Die nachstehend aufgeführten Sektoren verzeichnen ein beträchtliches strukturelles Wachstum:

  • Rechenzentren – aufgrund des hohen Energieverbrauchs benötigen sie hocheffiziente Gebäudehüllen
  • Produktionsstandorte für Elektrofahrzeuge (Batterieherstellung)
  • Vertriebs- und Logistikzentren für den wachsenden Internethandel

"Zusammen stehen diese Abnehmer aktuell für etwa 25 Prozent der Gesamtnachfrage nach Dämmplatten", erklärt Chieusse abschließend. (aa)

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