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M.M.Warburg: Kostolanys Schlaftabletten-Taktik funktioniert noch immer

Die Zeit arbeitet für den, der die Zeit hat. Anleger sollten sich die Börsenweisheit mit den Schlaftabletten zu Herzen nehmen, die der 1999 verstorbene Börsenguru André Kostolany einst propagierte, schreiben die Analysten von M.M.Warburg.

© interpas / stock.adobe.com

Aktien kaufen und Schlaftabletten nehmen, um später aufzuwachen und festzustellen, dass man reich geworden ist – an dieser Börsenweisheit, die der legendäre Finanzexperte André Kostolany einst prägte, ist auch heute noch viel Wahres dran, schreiben die Analysten von M.M.Warburg in ihrem aktuellen Konjunktur-und-Strategiebericht. Das habe nicht zuletzt die Coronakrise gezeigt: Im Februar und März brachen die Aktienkurse dramatisch ein, um dann fast ebenso schnell wieder anzusteigen. "Wer einen besonderen Wert auf die Risikosteuerung legte, konnte gar nicht anders, als in dieser Phase die Aktienquoten zu reduzieren", so die Analysten.

Das funktioniert gut, wenn man dies ausreichend früh tut. Die Kunst besteht aber darin, den untersten Wendepunkt der Korrektur zu erwischen und die Aktienquoten zugleich rechtzeitig wieder hochzuschrauben. Das ist selten einfach und war in der Covid-19-Pandemie besonders schwierig, da "zumindest aus Bewertungssicht selbst zum Tiefpunkt der Talfahrt an den Aktienmärkten nicht ernsthaft von einer attraktiven Bewertung gesprochen werden konnte."

Vorsicht vor Überdosis
Wer nun aber die sprichwörtlichen "Schlaftabletten genommen hatte", konnte dagegen relativ entspannt mit der Situation umgehen und freut sich nun wieder über vergleichsweise hohe Portfoliowerte. "Natürlich ist diese Betrachtung ein wenig holzschnittartig", schreiben die Analysten. Nicht immer erholten sich Märkte so schnell wie in den letzten Monaten, und es sei alles andere als ausgeschlossen, dass es zu einer zweiten Korrekturwelle an den Märkten kommt. Daher sollten Investoren es mit dem Konsum an Schlafmitteln nicht übertreiben, warnen die Autoren – zumal der Investmenthorizont auch bei einem Privatanleger nicht unbedingt mehrere Jahrzehnte beträgt. (fp)

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