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Joachim Nagel befürchtet für Spätwinter nochmaligen Inflationsanstieg

Da die Inflation ein schwieriger Gegner sei, müsse die EZB laut Bundesbankpräsident Joachim Nagel ‘hartnäckiger sein’.

Joachim Nagel, Deutsche Bundesbank
Joachim Nagel, Deutsche Bundesbank© Frank Rumpenhorst

Die Inflation ist “hartnäckig”, deswegen muss die Europäische Zentralbank “hartnäckiger sein”, erklärte Joachim Nagel im Interview mit dem "Stern". Die EZB habe letzte Woche zusätzlich zu einem “robusten” Zinsschritt auch deutliche Ansagen für die Zukunft gemacht, die vom Markt auch entsprechend aufgenommen wurden, obwohl die Zinsanhebung selbst mit 50 Basispunkten kleiner gewesen sei, sagte Nagel laut einem Bloomberg-Bericht dem Magazin.

“Warum? Weil wir ein starkes Statement für die Zukunft gemacht haben. Und außerdem haben wir noch den Abbau der Anleihen in den Bilanzen der Zentralbanken auf den Weg gebracht”, so Nagel. “Das war ein robuster Zinsschritt. Und es war nicht der letzte. Aus heutiger Sicht müssen weitere robuste Schritte folgen.”

Erneut höhere Inflation?
Die deutsche Inflation könnte im Dezember aufgrund der Hilfspakete zur Dämpfung der Gaspreise womöglich auf unter zehn Prozent fallen. “Aber wenn der Einmal­effekt vorbei ist, wird die Teuerung im Januar und Februar zunächst wieder anziehen.”
“Deshalb setzen wir unseren geldpolitischen Kurs entschlossen fort. Die gute Nachricht: Damit werden wir wieder für stabile Preise im Euroraum sorgen.”

Des Bundesbankpräsident gibt in dem Interview auch Einblicke in seine persönliche Inflationswahrnehmung beim samstäglichen Einkauf. “Letzte Woche ist es mir zum Beispiel bei der Pasta besonders aufgefallen. Die 500-Gramm-Packung war früher bei 1,49 Euro. Und jetzt liegt sie deutlich drüber, bei zwei Euro und zum Teil sogar mehr.” (aa)

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