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IWF warnt vor einer Verdreifachung der Insolvenzen bei KMUs

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat davor gewarnt, dass sich die Insolvenzquote kleiner und mittlerer Unternehmen (KMUs) ohne ausreichende staatliche Unterstützung in diesem Jahr verdreifachen könnte. Das könnte negative Zweitrundeneffekten nach sich ziehen.

© phokrates

Die Realwirtschaft könnte im weiteren Jahresverlauf vor Herausforderungen stehen, falls sich die jüngste Prognose des Internationalen Währungsfonds bewahrheiten sollte. Laut dem IWF könnten sich die Insolvenzen bei Klein- und Mittelbetrieben (KMUs) ohne Staatshilfen 2020 verdreifachen. Es bestehe die Gefahr, dass die wirtschaftliche Erholung ins Stocken gerät und finanzielle Instabilität entsteht, hieß es in einer Studie, über die Bloomberg berichtet.

Pleitewelle in Italien voraus
Eine Analyse von 17 Ländern deute darauf hin, dass Firmenpleiten von vier Prozent vor der Pandemie auf zwölf Prozent ansteigen könnten, erklärte der IWF in dem am Donnerstag veröffentlichten Bericht. Der stärkste Anstieg der KMU-Insolvenzen drohe in Italien aufgrund eines starken Rückgangs der Gesamtnachfrage sowie des hohen Produktionsanteils in kontaktintensiven Branchen. In der gesamten G20 hätten die Befreiung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen, Beihilfen und Zinszuschüssen allerdings für Linderung gesorgt, so der IWF.

Branchen unterschiedlich betroffen
Die Insolvenzquoten im Dienstleistungssektor eines durchschnittlichen Landes könnten in den Bereichen Verwaltung, Kunst, Unterhaltung und Freizeit sowie Bildung um mehr als 20 Prozentpunkte steigen. Wesentliche Aktivitäten wie Agrar-, Wasser- und Abfallwirtschaft sollten laut IWF nur einen geringen Konkursanstieg verzeichnen.

Entrepreneure sorgen sich um ihre Existenz
Mehr als ein Drittel der Kleinunternehmen in Kanada, Südkorea, Großbritannien und den USA sorgt sich nach Angaben des in Washington ansässigen Währungsfonds um die Rentabilität oder rechnet innerhalb des nächsten Jahres mit einer dauerhaften Schließung.

Während der fiskalische Aufwand für die Stützung von Unternehmen erheblich ist und eine steigende Verschuldung ein ernstes Problem darstellt, seien die Kosten einer vorzeitigen Rücknahme der Hilfen höher als die Kosten einer fortgesetzten Unterstützung, wo diese benötigt wird, erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgieva in einem Blog-Beitrag zu dem Thema. (aa)

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