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Hedgefonds spekulieren in großem Stil auf Falken-Signale der Fed

Die Manager von Hedgefonds wetten in beispiellosem Umfang darauf, dass die US-Notenbank bei ihrem Symposium in dieser Woche an ihrem Falken-Drehbuch festhält, um die heftigste Inflation seit vier Jahrzehnten einzudämmen.

Investoren spekulieren derzeit massiv auf steigende US-Zinsen und einen steigenden US-Dollar und wollen damit das große Geld machen.
Investoren spekulieren derzeit massiv auf steigende US-Zinsen und einen steigenden US-Dollar und wollen damit das große Geld machen.© fotogestoeber / stock.adobe.com

Spekulative Marktteilnehmer wie Hedgefonds setzen auf eine weiterhin restriktive Geldpolitik der Fed und gehen entsprechende Positionen ein. Auf Monatssicht haben sich Short-Positionen mehr als verdreifacht, die profitieren, wenn Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole einen Schwenk ins Taubenlager effektiv ausschließt. Über diese Entwicklung berichtet Bloomberg.

Wetten auf steigende US-Zinsen
Die Netto-Short-Positionierung für Futures auf die Secured Overnight Financing Rate - den offiziellen Nachfolger des Libor - stieg laut der jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht CFTC auf beispiellose 695.493 Kontrakte. Pro Basispunkt entspricht dies einem Cash-Risiko von rund 17 Millionen Dollar.

US-Treasuries verzeichneten im letzten Monat den größten Zuwachs seit mehr als zwei Jahren angesichts der Anlegerhoffnung, dass die Inflation ihren Höhepunkt erreicht haben könnte. In der ersten Jahreshälfte indessen stand im Segment ein Rekordverlust von neun Prozent zu Buche.

In den letzten beiden Sitzungen haben Händler umfangreiche Put-Strukturen aufgebaut, um auf einen Renditeanstieg zehnjähriger Treasuries auf bis zu 3,70 Prozent innerhalb eines Monats zu wetten. Die Käufe setzten sich am Montag fort, der Fokus verlagerte sich jedoch von Oktober-Optionen auf November-Fälligkeiten.

“Letzte Woche waren die Märkte geteilter Meinung darüber, ob das FOMC-Protokoll hawkish oder dovish sein würde”, erklärte Ökonom Lou Crandall von Wrightson ICAP. “Bei der Rede von Chairman Powell am Freitag in Jackson Hole wird es keine solche Zweideutigkeit geben.”

Spekulation auf stärkeren Greenback
Die Short-Wetten von Hedgefonds auf Eurodollar-Futures haben den höchsten Stand in diesem Jahr erreicht. Auf Nettobasis sind sie auf knapp über 2,6 Millionen Kontrakte geklettert. Das Schicksal dieser Wetten hängt von der unmittelbaren Entwicklung der US-Leitzinsen ab. Der Swapmarkt preist in etwa eine 50/50-Chance ein, dass die Fed auf ihrer Sitzung am 20. und 21. September die Zinsen um 50 oder 75 Basispunkte anhebt. (aa)

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