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Harte Zahlen: So groß ist der Preisrutsch bei deutschen Immobilien

Die Deutsche Pfandbriefbanken melden über ihren Verband einen Preisrutsch bei Gewerbeimmobilien im zweistelligen Prozentpunktebereich. Weniger drastisch fällt der Rückgang bei Wohnimmobilien aus. Das könnte es nun gewesen sein, eine Bodenbildung zeichnet sich ab.

© JD8 / stock.adobe.com

Die Preise für Gewerbeimmobilien in Deutschland sind im ersten Quartal erneut gesunken. Hohe Finanzierungskosten und geringe Nachfrage nach Büros gehören zu den Faktoren, die den Markt belasten. Das berichtet Bloomberg unter Berufung einer externen Quelle.

Gegenüber dem Vorjahresquartal gaben die Preise um 9,6 Prozent und gegenüber dem Schlussquartal 2023 um 0,8 Prozent nach, wie der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) am Mittwoch bekanntgab. Damit beläuft sich der Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal 2022, als die Preise für Gewerbeimmobilien ihren Höchststand erreicht hatten, inzwischen auf 17,2 Prozent.

„Auch wenn unseres Erachtens aus heutiger Sicht der größere Teil der zinsgetriebenen Preiskorrekturen bereits hinter uns liegt, rechnen wir auch in den Folgequartalen mit Rückgängen bei den Gewerbeimmobilienpreisen”, erklärte VDP-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. Erst ab Jahresbeginn 2025 sei eine Entspannung der Lage zu erwarten.

Banken betroffen
Die deutschen Banken hatten in den vergangenen Jahren ihr Engagement bei Gewerbeimmobilienkrediten stark ausgebaut. Wegen der Verwerfungen am Markt drohen nun Kreditausfälle. Zehn der größten Immobilienfinanzierer im Land haben dafür zusammen über 2,5 Milliarden Euro an Risikovorsorge in 2023 gebildet, wie Bloomberg-Berechnungen zeigen.

Wohnsegment stabiler
Weniger stark fallen die Preisrückgänge bei Wohnimmobilien aus. Sie büßten im ersten Quartal dieses Jahres – verglichen mit dem Vorjahreszeitraum – lediglich 4,3 Prozent ein. Gegenüber dem Vorquartal belief sich der Rückgang auf 0,2 Prozent, wie die VDP-Daten zeigen. Seit ihrem Höchststand im zweiten Quartal 2022 haben die Preise für Wohnimmobilien bislang 8,6 Prozent verloren.

Die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen standen dabei zuletzt weniger unter Druck als Mehrfamilienhäuser.

Tolckmitt zufolge deutet sich im Bereich Wohnen bereits eine “allmähliche Preisstabilisierung” an - anders als bei Gewerbeimmobilien, wo noch keine Bodenbildung zu erkennen sei.

Die VDP-Daten basieren im Gegensatz zu anderen Immobilienindizes auf der Auswertung echter Immobilientransaktionsdaten von über 700 Kreditinstituten. Zu den Mitgliedern des Verbands zählen unter anderem BayernLB, LBBW, Deutsche Pfandbriefbank, Deutsche Bank und Commerzbank. (aa)

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