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Besicherung von Pfandbriefen: Bafin schaut nun genauer hin

Die Aufsicht macht zurzeit besonders strenge Deckungsprüfungen, was die Besicherung von Pfandbriefen, alias Covered Bonds, anbelangt.

© Björn Wylezich / stock.adobe.com

Die deutsche Finanzaufsicht Bafin schaut sich die Immobilien, die deutsche Banken zur Besicherung von Pfandbriefen nutzen, derzeit genauer an. Das hat Bloomberg News aus informierten Kreisen erfahren. Hintergrund sind die Turbulenzen an den weltweiten Immobilienmärkten.

Die Bafin führt zwar regelmäßig sogenannte Deckungsprüfungen durch, um die in den Deckungsmassen befindlichen Vermögenswerte stichprobenartig unter die Lupe zu nehmen. Die aktuellen Prüfungen sind allerdings tiefgreifender als sonst üblich, wie es aus den Kreisen hieß, merkt Bloomberg News in ihrem Bericht an.

Die Bafin konzentriert sich bei ihren Bemühungen auf die Banken, die das größte Pfandbrief-Engagement haben, wie zu hören ist. Bisher hat die Behörde jedoch keine signifikanten Probleme gefunden.

Die deutschen Banken hatten in den vergangenen Jahren ihre Engagement bei Gewerbeimmobilien stark ausgebaut, da zu Zeiten der Negativzinsen die Erträge in anderen Geschäftsbereichen weggebröckelt waren. Die wieder anziehenden Zinsen setzten dann aber viele Kreditnehmer unter Druck. Bei Büroimmobilien kommt erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu. In Frankfurt etwa stand zuletzt ein Zehntel der Büromietflächen leer.

Pfandbriefe sind gedeckte, verzinsliche Schuldverschreibungen, die von Kreditinstituten wie beispielsweise der Deutschen Pfandbriefbank zur Refinanzierung genutzt werden. Zu den Emittenten zählen aber auch viele andere Institute, darunter DZ Hyp, LBBW und Helaba. Je nach Art der Besicherung werden sie als Hypothekenpfandbriefe, Schiffspfandbriefe, Flugzeugpfandbriefe sowie Öffentliche Pfandbriefe bezeichnet.

Erfahrene Marktakteure
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (VDP) wollte sich grundsätzlich nicht zu möglichen aufsichtsrechtlichen Untersuchungen äußern, erklärte aber, dass Pfandbrief-Emittenten einen konservativen langfristigen Bewertungsansatz verwenden und allgemein nur die Teile von Krediten verwenden, die im Krisenfall als letzte Verluste erleiden würden.

Seit mittlerweile fünf Jahren werden jährlich mehr Pfandbriefe begeben als fällig werden, wie Daten des VDP zeigen. Erstmals seit 2014 stieg der Pfandbrief-Umlauf in 2023 wieder auf knapp über 400 Milliarden Euro an.

Die Untersuchungen der Bafin zu den Pfandbriefen sind Teil der Bemühungen der Bafin, mögliche Folgen aus den Verwerfungen an den Immobilienmärkten in den Griff zu bekommen. Präsident Mark Branson hat die Risiken aus den Korrekturen an diesen Märkten zu einem der Schwerpunkt der Arbeite seiner Behörde in diesem Jahr gemacht. (aa)

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