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Goldman-Sachs-Chefstrategin empfiehlt volatile Phase auszusitzen

Ein drohender Krieg in der Ukraine, schwache Geschäftszahlen der US-Technologieriesen sowie rasante Preissteigerungen schüren die Sorgen der Aktieninvestoren. Sharmin Mossavar-Rahmani von Goldman Sachs sieht dagegen Gründe für Optimismus.

© JorgeAlejandro / stock.adobe.com

Die Leiterin der Investment-Strategy Group von Goldman Sachs, Sharmin Mossavar-Rahmani rechnet selbst im Falle eines militärischen Konflikts zwischen Russland und der Ukraine nicht mit einem weltweiten Wirtschaftsabschwung. "Bei einem Einmarsch Russlands in die Ukraine würden die Ölpreise als kurzfristige Reaktion noch weiter steigen, aber das heißt nicht zwangsläufig, dass sich die Inflation dauerhaft verstärken muss und somit die Gefahr einer globalen Rezession steigt", sagt Mossavar-Rahmani dem "Handelsblatt".

Solange Russland nicht sämtliche Energieexporte stoppe, sei es unwahrscheinlich, dass ein lokaler Krieg zu einer globalen Rezession führe. Eni Exportstopp sei aber unwahrscheinlich, "weil die russische Wirtschaft in Bezug auf Öl- und Erdgaseinnahmen dann noch mehr Schaden nehmen würde", argumentiert Mossavar-Rahmani, die bei Goldmans Sachs die Anlagestrategien für hochvermögende Kunden verantwortet.

"Bleiben Sie investiert!"
Die Expertin billigt angesichts des schwachen Jahresstarts Aktien sogar noch mehr Potenzial zu. Zwar hätten die Gewinne der großen US-Technologie -Firmen enttäuscht. "Aber insgesamt haben bislang rund 80 Prozent der Unternehmen aus dem S&P 500 mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen", wendet Mossavar-Rahmani ein. "Fakt ist: Wenn wir uns die Daten ansehen, kommen wir zu dem Schluss: Bleiben Sie investiert!"

Auch angesichts der Inflation und anstehender Zinserhöhungen sieht die Strategin keine akute Gefahr. "Die Fed ist nicht auf Autopilot, sondern wird sich die Daten genau ansehen", so die Expertin im "Handelsblatt"-Interview. "Der prinzipielle Aufwärtstrend an den Börsen ist seit der großen Finanzkrise intakt, und es ist nicht ratsam, sich gegen einen Aufwärtstrend zu stellen", meint Mossavar-Rahmani. "Es ist leichter, in unterbewertete Aktien zu investieren, als umgekehrt aus überbewerteten Aktien auszusteigen." (fp)

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