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Geringere Büronachfrage wegen Covid-19? Das Gegenteil könnte passieren

Die Corona-Krise ändert die Spielregeln auf dem Markt für Büroimmobilien. Anders als erwartet könnte in Zukunft nicht weniger sondern mehr Fläche benötigt werden, glauben die Experten von Legg Mason.

© peshkov / stock.adobe.com

Der Markt für Büroimmobilien steht angesichts der Corona-Pandemie vor einer gewaltigen Umwälzung. Dabei besteht durchaus die Möglichkeit, dass in Zukunft sogar mehr Fläche benötigt wird, glauben die Experten der Legg-Mason-Boutique Western Asset Management. Welches Ergebnis am Ende eintritt, hänge vor allem von drei Faktoren ab: dem Erfolg der Heimarbeit, den notwendigen Änderungen am Arbeitsplatz, um den strikten Vorgaben des Infektionsschutzes gerecht zu werden sowie der Frage nach dem Bürostandorten der Zukunft.

Bereits im ersten Quartal 2020 ging die Mietaktivität bei Büroimmobilien in den USA im Vergleich zum Vorjahresquartal um 30 Prozent zurück. Zahlreiche US-Amerikaner wechselten ins Homeoffice und große Unternehmen wie Twitter, Microsoft, Facebook, Amazon oder auch Morgan Stanley, Capital One oder Nationwide kündigten an, Heimarbeit dauerhaft zu etablieren.

Pandemie könnte klassischen Arbeitsplatz attraktiv machen
Hinzu kommt, dass die Pandemie Mieter von Büroimmobilien zunehmend vor Herausforderungen stellt. Arbeitgeber müssen sich mit der Frage beschäftigen, wie sie Personenströme zu bestimmten Stoßzeiten steuern oder andere Maßnahmen im Rahmen des Social Distancing sinnvoll umsetzen. Eben hier sehen die Experten Chancen für den Markt.

Denn obwohl dies für Unternehmen zunächst Aufwand und Kosten bedeutet, könnte der Trend hin zu mehr Fläche pro Mitarbeiter den klassischen Arbeitsplatz auch wieder attraktiver machen. "Je mehr Annehmlichkeiten das Büro der Zukunft Angestellten bietet, desto eher kann es den Arbeitsplatz am heimischen Schreibtisch ausstechen", heißt es in der Analyse.

Als dritten Faktor haben die Experten Standorttrends auf dem Büroimmobilienmarkt identifiziert. Zwar ist das klassische Geschäftsviertel noch immer nicht Geschichte, doch angesichts der Pandemie könnte ein Trend hin zur Verteilung von Mitarbeitern auf mehrere Standorte einsetzen. "In diesem Fall könnten Vorstädte und kleinere Mittelzentren profitieren", glauben die Experten und verweisen darauf, dass Bürogebäude in zentralen Lagen in den vergangenen Jahren stark von der regen Nachfrage der Investoren profitiert haben. Der dadurch beförderte Preisanstieg auf dem Büroimmobilienmarkt könnte sich also zugunsten von B-Lagen umkehren. (fp)

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