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Fidelity über Marktbewegungen unter der Oberfläche

Die unlängst gestartete Rotation an den Aktienmärkten findet nicht nur zwischen, sondern auch innerhalb der Branchen statt. Von welchen Sektoren Investoren trotz günstiger Bewertungen die Finger lassen sollten und warum Diversifikation trotzdem empfehlenswert ist, erklärt Fidelity International.

Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International
Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International© Fidelity International

Die Einführung von Impfstoffen rückt näher, doch der wirtschaftliche Schaden, der durch die Coronavirus-Krise entstanden ist, wird gleichzeitig immer deutlicher. Sind die Märkte zu stark vorweggelaufen? Ist der Unterschied zwischen Realwirtschaft und den Kapitalmärkten zu groß geworden? "Wenn es je eine Zeit gab, in der man als Anleger dynamisch über Regionen und Anlageklassen hinweg diversifiziert sein sollte, dann wird 2021 die Bewährungsprobe für einen solchen Ansatz sein", schreibt Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity International, in einer aktuellen Analyse.

Impfstoffe ist Game Changer, löst Sektorrotation aus
Während Fiskalprogramme „nur“ das Wachstum fördern, können Impfstoffe den Markt förmlich rotieren lassen, meint Roemheld. Denn sie sorgen für eine Normalisierung des Lebens wie wir es kennen. Das spricht für eine weitere Bewegung der Zykliker, die im November schon begonnen hat und die aus Sicht Roemhelds noch weiteres, deutliches Aufholpotenzial an den Märkten aufweist.

Zyklische Werte schwanken aber stärker und bewegen sich heftiger, daher wird dies nicht ohne Folgen für die Marktvolatilität bleiben. Damit dürfte sich die Marktbreite erhöhen und die Chancen, interessant bewertete Papiere zu kaufen, die im Verlauf der letzten Monate aus dem Fokus rückten.

Von was Anleger - zumindest vorläufig - die Finger lassen sollten
Davon ausgenommen seien Banken und Öl, da sie strukturellen Gegenwind von niedrigen Zinsen und einem Fokus auf nachhaltigen Anlagestrategien haben.

Die Anführer der bisherigen Marktbewegung werden es in diesem Umfeld etwas schwerer haben. Die ihnen zugrundeliegenden Megatrends wie Technologie, Digitalisierung und Wachstum der Online-Welt sind damit nicht ad acta gelegt. Aber sie dürften eine Verschnaufpause einlegen.

Blick unter die Oberfläche
"Ich glaube also nicht, dass wir in 2021 die Sterne vom Himmel holen, was die globalen Indexstände betrifft; die wirklich interessanten Bewegungen werden unter der Oberfläche stattfinden. Wir werden also eine Rotation der Sektoren, aber vor allem auch eine Rotation innerhalb der Sektoren sehen. Aufgrund dessen bleibt ein aktiver Investmentansatz das Gebot der Stunde. Nur so lässt sich den sich schnell verändernden Marktbedingungen Rechnung tragen", erklärt Roemheld abschließend. (aa)

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