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EZB: Spekulationen über das QT-Startdatum

Die Europäische Zentralbank (EZB) plant informierten Kreisen zufolge derzeit nicht bekanntzugeben, wann genau sie mit dem Abbau ihres Anleiheportfolios beginnen will. Damit muss über den genauen Startzeitpunkt spekuliert werden.

© Brian Jackson / stock.adobe.com

Wann die EZB anfangen will, Anleihen aus ihre Bilanz am Markt zu verkaufen, steht zuminest derzeit noch in den Sternen. Der EZB-Rat wird auf seiner Sitzung im Dezember über “die wichtigsten Grundsätze” seiner Strategie entscheiden, wie das billionenschwere Paket an Anleihen reduziert werden soll, das die Notenbank im Rahmen des regulären Programms zur quantitativen Lockerung erworben hat. Das hatte Präsidentin Christine Lagarde nach der gestrigen Ratssitzung erklärt, wie einem Bloombergbericht zu entnehmen ist.

Die Bekanntgabe des Rahmens für die Verkürzung der Bilanz würde es den Währungshütern ermöglichen, die Finanzmärkte vorzubereiten und die Reaktion der Anleger abzuschätzen, bevor sie konkrete Maßnahmen ergreifen. Eine sofortige Entscheidung über die sogenannte quantitative Straffung (QT) zu vermeiden, entspräche zugleich der Präferenz des Rats, den Abbau des Portfolios in den Hintergrund zu rücken. Ein Sprecher der EZB wollte sich zu den Plänen nicht äußern.

Italo-Bonds steigen
Italienische Staatsanleihen - die besonders sensibel auf Diskussionen über den Abbau der EZB-Bilanz reagieren - legten am Donnerstag zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere fiel um 33 Basispunkte und damit zum ersten Mal seit mehr als fünf Wochen unter 4,0 Prozent. Dadurch verringerte sich ihr Aufschlag gegenüber Bundesanleihen um 19 Basispunkte auf 203 Basispunkte, den niedrigsten Stand seit Juli.

Anfang dieses Monats hatte Bloomberg berichtet, dass die Währungshüter bis Anfang 2023 mit dem Abbau der 5,1 Billionen Euro an Vermögenswerten beginnen, gleichzeitig aber die Zinsen als wichtigstes geldpolitisches Instrument beibehalten wollen. (aa)

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