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DWS über einen "unrühmlichen Rekord"

Mit der jüngst bekannt gewordenen Inflationsrate von Dezember 2022 könnte der Höhepunkt der Preissteigerungen laut DWS überschritten sein, aber eine echte Entspannung ist noch nicht in Sicht.

Ulrike Kastens, DWS
Ulrike Kastens, DWS© DWS

Es ist laut DWS "ein unrühmlicher Rekord": Selbst in den 1970-er Jahren stiegen die Preise in Deutschland nicht so stark wie im Jahr 2022, als sie im Jahresdurchschnitt um 7,9 Prozent kletterten. Im Dezember 2022 zeichnete sich allerdings ein erster Lichtblick ab. Dadurch, dass der Staat die Kosten für die Abschlagszahlung der privaten Haushalte für Erdgas und Fernwärme übernahm, gingen die Preise für diese Ausgaben beispielsweise in Hessen um 40 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. Und dies drückte den Anstieg der Lebenshaltungskosten wieder in den einstelligen Bereich. Die Preise in Deutschland kletterten „nur“ noch um 8,6 Prozent im Vorjahresvergleich, berichtet Ulrike Kastens, Volkswirtin Europa bei der DWS, in einer aktuellen Analyse.

Immer noch bereitet der Anstieg der Nahrungsmittelpreise große Sorgen, die im Dezember mit 20,7 Prozent nur unwesentlich langsamer als im November mit 21,1 Prozent stiegen. Die Dienstleistungspreise legten stärker zu als im Vormonat. Sie erhöhten sich um 3,9 Prozent, was vor allem auf höhere Preise für Pauschalreisen zurückzuführen ist wird, merkt Kastens an.

Die gute Nachricht ist laut Kastens: Es spricht viel dafür, dass der Höhepunkt in der Inflationsentwicklung bereits im Herbst in Deutschland erreicht wurde. Gas- und Strompreisbremse werden auch in den kommenden Monaten einen dämpfenden Effekt auf die Inflationsrate haben. Doch insgesamt bleibt die Inflationsrate viel zu hoch. Selbst Mitte des Jahres 2023 dürfte sie noch bei über fünf Prozent liegen. (aa)

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