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Deutsche Schatzrendite steigt erstmals seit 2008 über markante Marke

Die Rendite von zweijährigen deutschen Bundesschatzanweisungen ist zum ersten Mal seit der Finanzkrise über die Drei-Prozent-Marke gestiegen.

Investoren winken bei Bundesschatzanweisungen über zwei Jahre bereits Renditen von drei Prozent.
Investoren winken bei Bundesschatzanweisungen über zwei Jahre bereits Renditen von drei Prozent.© Andrii Yalanskyi / stock.adobe.com

Europäische Staatsanleihen stürzten am Ende der vergangenen Handelswoche erneut ab, denn Geldmarkthändler und andere Investoren wetten wieder stärker auf Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank, nachdem US-Daten gezeigt hatten, dass die amerikanische Wirtschaft besser läuft als erwartet. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Die Renditen zweijähriger Bundesschatzanweisungen - die am stärksten auf geldpolitische Veränderungen reagieren - stiegen am Freitag um 13 Basispunkte und lagen zum ersten Mal seit 2008 über 3,0 Prozent. Die Geldmärkte gehen nun davon aus, dass der Einlagensatz der EZB im Laufe des Jahres einen Höchststand von 3,87 Prozent erreichen wird, verglichen mit der Erwartung eines Zinsgipfels von 3,5 Prozent zu Jahresbeginn.

Marktteilnehmer reagieren mit Umschichtungen
Diese Bewegung ist Teil einer breiteren Kurskorrektur an den globalen Anleihemärkten, da die Händler gezwungen sind, sich auf einen stärkeren Preisdruck und widerstandsfähigere Volkswirtschaften einzustellen, was den Weg für eine weitere Straffung durch die Zentralbanken ebnen könnte. Auch die Möglichkeit von Zinssenkungen der EZB bis zum Ende des Jahres wurde am Freitag von den Händlern ausgepreist.

“Die Märkte hatten seit der letzten Zentralbanksitzung viel zu verdauen”, sagte Pooja Kumra, Strategin für europäische Renten bei der Toronto-Dominion Bank. “Die Euro- und Sterling-Rentenmärkte haben auf jede einzelne starke Veröffentlichung in den USA reagiert.”

Der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben in den USA stieg um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat und damit stärker als von Ökonomen erwartet, wie Daten des Handelsministeriums am Freitag zeigten. Preisbereinigt stiegen die persönlichen Ausgaben um 1,1 Prozent. (aa)

Investoren erhalten für zwei Jahre nun drei Prozent Rendite

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