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Deka-Chefvolkswirt: Es wird erst schlechter, bevor es besser wird

Trotz massiver Hilfspakete diverser Regierungen dies- wie jenseits des Atlantiks bleibt die Lage an den Finanzmärkten angespannt. Doch das dürfte nicht so bleiben, sagt Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater.

Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater
Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater© Deka-Bank

Manchmal muss sich die Situation erst deutlich verschlechtern, bevor Besserung eintritt. Dieser Leitsatz gilt offenbar auch für die Corona-Pandemie. Die Maßnahmen gegen das grassierende Virus verhindern derzeit noch positive Reaktionen auf die Hilfspakete der Regierungen, beobachtet Deka-Chefvolkswirt Ulrich Kater. Sobald sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Krankheit verringert, dürften die Finanzmärkte die positiven Effekte der neuen fiskalpolitischen Impulse stärker zu würdigen wissen, ist der Ökonom überzeugt.

Wie stark die Folgen für die Wirtschaft ausfallen, hängt davon ab, wie lange die Einschränkungen gelten. Bleibt es bei einem Zeitraum von etwa vier Wochen, hält der Ökonom eine schnelle Rückkehr zur Normalität für wahrscheinlich. Dauert der Ausnahmezustand dagegen länger an, womöglich sogar Monate, könnte die Wirtschaft massiv in Mitleidenschaft gezogen werden.

Wirtschaftsleistung geht zurück
Derzeit geht Kater davon aus, dass sich die Belastungen für die Konjunktur bis in den Mai hineinziehen. In diesem Fall dürfte die Wirtschaftsleistung in der Bundesrepublik etwa um 15 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Szenario zurückgehen. Große Teile dieses Verlustes dürften aus der Industrie, dem Handel-Gastgewerbe und dem Verkehr stammen. Geht man nun davon aus, dass der Produktionsausfall des zweiten Quartals jeweils zur Hälfte im dritten und vierten Quartal nachgeholt werden kann, sollte das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland im Jahr 2020 um 4,5 Prozent schrumpfen, prognostiziert der Volkswirt. (fp)

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