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Das war der Monat Oktober bei Staatsanleihen

Während sich die zweite Covid-19-Infektionswelle in ganz Europa weiter ausdehnte, gaben die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen im Oktober nach, berichtet Tradeweb.

© styleuneed / Fotolia

Den stärksten Rückgang verzeichnete die Rendite der zehnjährigen portugiesischen Staatsanleihe, die um 16 Basispunkte auf 0,10 Prozent fiel und damit den Monat nur knapp über dem Tiefstand von vor drei Jahren (0,07 Prozent) beendete. Indessen gingen die Renditen der zehnjährigen spanischen und italienischen Staatsanleihen um mehr als elf Basispunkte auf 0,13 Prozent beziehungsweise 0,71 Prozent zurück, wie einer Tradeweb-Analyse zu entnehmen ist.

Renditen auf dem Rückzug
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel um zehn Basispunkte und lag am Monatsende bei -0,63 Prozent. Die Europäische Zentralbank beließ die Geldpolitik zwar unverändert, signalisierte jedoch, dass sie wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres neue Stimulierungsmaßnahmen beschließen wird. EZB-Präsidentin Christine Lagarde teilte mit, dass der Anstieg der Covid-19-Infektionszahlen und die damit einhergehende Verschärfung der Eindämmungsmaßnahmen „die Wirtschaft belasten und zu einer deutlichen Verschlechterung der kurzfristigen Aussichten führen“.

Briten gegen den Trend
Dagegen beendete die Rendite der zehnjährigen britischen Staatsanleihe (Gilt) den Berichtsmonat vier Basispunkte höher bei 0,26 Prozent. Aufgrund der zunehmenden Covid-19-Infektionen beschloss die britische Regierung, einen Teil-Lockdown zu verhängen. Zahlreiche Unternehmen warnten vor Umsatzverlusten in Millionenhöhe als Folge dieses Schritts und forderten staatliche Unterstützung an. Derweil begann die Bank of England, sich näher mit der Möglichkeit einer Einführung von Negativzinsen zu befassen.

Renditeanstieg in den USA und Kanada
Auf der anderen Seite des Atlantiks kletterte die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries im Monatsverlauf um 18 Basispunkte auf 0,86 Prozent und somit den höchsten Stand seit Juni 2020. Wie in vielen anderen Ländern sind die Wirtschaftsaussichten in den USA durchwachsen. Positiven Anzeichen für eine Erholung, darunter ein Anstieg der Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und für den Dienstleistungssektor, steht die anhaltende wirtschaftliche Belastung durch die Pandemie gegenüber.

In Kanada stieg die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe im Berichtsmonat um zehn Basispunkte auf 0,66 Prozent. Die Notenbank des Landes beließ den Tagesgeldsatz auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung unverändert und teilte mit, dass sie diesen bis 2023 bei nahe null Prozent halten wird, womit Finanzanalysten jedoch bereits im Vorfeld gerechnet hatten.

Japan und Australien
Auch die Bank of Japan hielt erwartungsgemäß an ihren Zinssätzen fest. Sie ließ verlauten, dass ihre bisherigen Maßnahmen die Volkswirtschaft stimuliert hätten und dass sie bei Bedarf zu weiteren Schritten bereit sei. Vor diesem Hintergrund zog die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihe im Monatsverlauf um 2,5 Basispunkte an und lag Ende November bei 0,04 Prozent. Ihr australisches Pendant stieg um knapp einen Basispunkt auf 0,83 Prozent, da spekuliert wurde, dass die Notenbank des Landes auf ihrer Novembersitzung den Leitzins senken könnte. Genau dies tat sie schließlich auch unter Verweis darauf, dass neue Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung der Wirtschaft wahrscheinlich schaden würden. (kb)

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