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Tradeweb: So entwickelten sich zuletzt die wichtigsten Staatsanleihen

Nach einem schwachen Monat August verzeichneten die meisten Staatsanleihen der Eurozone Kursgewinne und damit fallende Renditen. Rückblickend wäre hohes Exposure in italienischen Staatsanleihen gut gewesen, weil deren Renditen am stärksten zurückgingen.

Italienische Staatsanleihen brachten Investoren zuletzt gute Performance.
 
Italienische Staatsanleihen brachten Investoren zuletzt gute Performance.
 © Alexander Sanchez / stock.adobe.com

Der Ausverkauf von Staatsanleihen im August 2020 war nur von kurzer Dauer. Vor dem Hintergrund zahlreicher Wirtschaftsdaten und Zentralbankverlautbarungen gingen die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen im September zurück, wobei einige weiter in negatives Terrain rutschten, berichtet "Tradeweb".

Peripherie-Bonds wurden gekauft, insbesondere Italien
Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsanleihe verzeichnete den größten Rückgang und beendete den Berichtsmonat 26 Basispunkte tiefer bei 0,82 Prozent. Auch die Renditen der zehnjährigen portugiesischen und spanischen Staatsanleihen gaben deutlich nach und fielen jeweils um 15 Basispunkte auf 0,26 bzw. 0,25 Prozent. Obwohl der portugiesische Finanzminister João Leão feststellte, dass sich die Wirtschaft seines Landes schneller erholt als erwartet, geht die Europäische Kommission für dieses Jahr immer noch von einem BIP-Rückgang um 9,8 Prozent aus. Ähnlich stellt sich die Lage in Spanien dar, wo ein Konjunktureinbruch um 10,9 Prozent erwartet wird. Allerdings rechnet Wirtschaftsministerin Nadia Calviño für das dritte Quartal mit einem Wachstum von über zehn Prozent.

Bundesanleihen weiter mit Negativrendite
Indessen sank die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe um fast 12,5 Basispunkte und beendete den Berichtsmonat bei -0,53 Prozent. Auf der Grundlage der vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Daten wurde ein Rückgang der Verbraucherpreise im September um 0,2 prognostiziert.

Die Europäische Zentralbank (EZB), die auf ihrer jüngsten Sitzung den Leitzins und das Volumen ihrer Wertpapierkäufe unverändert belassen hatte, erklärte, dass sie die Aufwertung des Euro genau beobachten würde. EZB-Präsidentin Christine Lagarde kündigte an, man werde dem Beispiel der Fed folgen und ein Überschießen des Inflationsziels zulassen.

US-Treausuries: Nur wenig Bewegung
Auf der anderen Seite des Atlantiks ging die Rendite der zehnjährigen US-Treasury um fast zwei Basispunkte auf 0,68 Prozent zurück. Die Fed beließ die Zielbandbreite für die Federal Funds Rate nahe Null und gab ihre Absicht bekannt, mindestens bis Ende 2023 daran festzuhalten. Vertreter des Offenmarktausschusses (FOMC) betonten, der Leitzins werde so lange unverändert belassen, bis auf dem Arbeitsmarkt Vollbeschäftigung herrsche und eine langfristige Inflationsrate von über zwei Prozent erreicht sei.

Asien-Pazifik
In der Asien-Pazifik-Region fiel die Rendite der zehnjährigen australischen Staatsanleihe um 15,5 Basispunkte und beendete den Monat bei 0,82 Prozent. Der australische Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe verzeichnete im September den zweiten Monatsverlust in Folge und gab um 2,6 Punkte nach.

In Japan fiel die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe um drei Basispunkte auf 0,01 Prozent. Nach dem Wahlsieg seiner regierenden Liberal-Demokratischen Partei wurde Yoshide Suga zum neuen Premierminister gewählt und trat damit die Nachfolge von Shinzo Abe an. (aa)

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