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Bundesbank warnt vor deutscher November-Inflation von fast 6 Prozent

In Deutschland könnte die Inflation ein Niveau erreichen, das zuletzt vor Jahrzehnten beobachtet wurde. Viel davon basiert aber auf dem Rückgängigmachen der Mehrwertsteuersenkung, die vor gut einem Jahr erfolgte. Trotzdem sind Experten alarmiert.

© Deutsche Bundesbank

Die Inflation in Deutschland könnte laut Bundesbank in diesem Monat mit einer Rate von knapp unter sechs Prozent noch stärker ansteigen als bisher prognostiziert. Etwa 1 1/2 Prozentpunkte davon seien auf eine vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer und sehr niedrige Preise für reisebezogene Dienstleistungen im Jahr 2020 zurückzuführen, so die Zentralbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht, aus dem Bloomberg zitiert.

Die deutsche Inflation hatte bereits im Oktober mit 4,6 Prozent ein Drei-Dekaden-Hoch erreicht, was stets als Vorbote eines noch schnelleren Anstiegs im November gewertet wurde. Die neuesten Preisdaten werden am kommenden Montag veröffentlicht, einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Verbraucherpreisbericht für den Euroraum.

Die Inflationsprognosen der von Bloomberg befragten Volkswirte

Inflation ist für immer mehr Kreise ein Problem
Ein Anstieg in der von der Bundesbank festgestellten Größenordnung dürfte die Europäische Zentralbank hierzulande noch stärker in den Fokus rücken. Der derzeitige Anstieg, der zum Teil mit den steigenden Energiepreisen zusammenhängt, ist zu einem öffentlichen Thema geworden, und sowohl der Rat der Wirtschaftsweisen als auch die Bild-Zeitung warnen vor einer ultralockeren Geldpolitik. (aa)

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