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BlackRock-Stratege Martin Lück: Korrektur ja, Bärenmarkt nein

Bei den Marktturbulenzen der vergangenen Woche handelt es sich um ein vorübergehendes Phänomen, ist BlackRock-Experte Martin Lück überzeugt. Ein Ende der Hausse sieht er nicht.

Martin Lück, leitender Kapitalmarktstratege bei Blackrock.
Martin Lück, leitender Kapitalmarktstratege bei Blackrock.© Christoph Hemmerich / FONDS professionell

In der vergangenen Woche gab es an den Aktienmärkten einige kräftige Rücksetzer, vor allem bei US-Technologiewerten. Überraschend war das angesichts der vorangegangenen Kursanstiege nicht, sagt Martin Lück, leitender Kapitalmarktstratege bei BlackRock. "Die gute Nachricht ist, dass sich am fundamentalen Umfeld, das überhaupt erst die Rally aus den Corona-Tiefs im März ermöglicht hatte, kaum etwas geändert hat", urteilt er. Bei den jüngsten Rücksetzern dürfte es sich deshalb seiner Einschätzung nach nur um eine vorübergehende Korrektur gehandelt haben.

Die Geldpolitik bleibt expansiv, auch die Fiskalpolitik wird Haushalte und Unternehmen wohl weiter unterstützen. "Die Zinsen dürften auf absehbare Zeit sehr niedrig bleiben, die realwirtschaftliche Aktivität langsam aber sicher aus der Paralyse des Lockdowns herauskommen", so Lück. Zudem wächst die Hoffnung auf einen Impfstoff und damit auf ein Ende der Pandemie irgendwann im nächsten Jahr. "All das spricht nicht dafür, dass mit der Korrektur der vergangenen Woche die Risikomärkte nun dauerhaft in einen Abwärtstrend eingetreten sind", erklärt der Stratege.

Aufschwung verliert an Dynamik
Aktienanleger sollten nicht zu optimistisch sein, warnt der Blackrock-Experte zugleich. "Es könnte gut sein, dass es von jetzt an bei den Aktienpreisen deutlich langsamer vorangeht. Sollte es eine Sektorrotation in Richtung derjenigen Branchen geben, die typischerweise von der Konjunkturerholung profitieren, dann ist von einem deutlich flacheren Kursverlauf als dem Anstieg der vergangenen fünf Monate auszugehen." Die hohen Bewertungen von Technologiefirmen erhöhen zudem das Risiko von Rückschlägen – wie die vergangene Woche eindrücklich bewiesen hat.

Dem Strategen zufolge spricht einiges dafür, dass die Märkte in der kommenden Zeit nervös bleiben. Der immer schärfer werdende Wahlkampf in den Vereinigten Staaten und die festgefahrenen Brexit-Verhandlungen in Europa sind nur zwei von mehreren Faktoren, die Investoren in den nächsten Wochen in Atem halten dürften. (fp)

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