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BlackRock-CEO: Jahrelang erhöhte Inflation wegen Angebotsschocks

Larry Fink befürchtet noch für längere Zeit höhere Preissteigerungsraten. Das liegt vor allem an den unterbrochenen oder zumindest gestörten Lieferketten.

Blackrock-Chef Larry Fink
Blackrock-Chef Larry Fink© Bloomberg

BlackRock-Chef Larry Fink rechnet noch mehrere Jahren mit erhöhter Inflation, vor allem wegen der gestörten Lieferketten weltweit. “Es wurde durch Covid und Lockdowns in verschiedenen Teilen der Welt verschlimmert”, sagte der 69-jährige Fink am Donnerstag im Interview auf Bloomberg Television. “Es ist eher angebotsgetrieben.”

Wirtschaft im Wandel
Auch der weltgrößte Vermögensverwalter sucht seinen Kurs in einer Welt, die von steigender Inflation, steigenden Zinssätzen und geopolitischen Verwerfungen geprägt wird. Fink hatte im März gesagt, der Krieg in der Ukraine führe zu tiefgreifenden Veränderungen in der Weltwirtschaft und zwänge Unternehmen und Regierungen, ihre Abhängigkeit von ausländischen Märkten zu überdenken - oder mehr zu investieren, um vor Ort stärker zu werden.

Die Federal Reserve verfüge nicht über die Instrumente, um Versorgungsprobleme in der gesamten Wirtschaft zu lösen, sagte Fink in dem Interview und prognostizierte anhaltende Volatilität an den Märkten. Auch die Inflation dürfte hoch bleiben, da die Wirtschaft auf umweltfreundliche Energiequellen umsteige, sagte er.

Vermögensverwalter sind nicht die Umweltpolizei
Unternehmen hätten in diesem Jahr freiwillig mehr Informationen über ihre Emissionen bereitgestellt, sagte Fink. Vermögensverwalter seien indessen nicht dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass die Unternehmen, in die sie investieren, ihren Teil zum Schutz des Planeten beitragen. „Ich will nicht die Umweltpolizei sein“, sagte Fink. Es sei falsch, diese Rolle vom privaten Sektor zu verlangen.

Das Gespräch folgte auf Aussagen von JPMorgan Chase & Co.-Chef Jamie Dimon, der gerade Anleger warnte, sich auf einen wirtschaftlichen „Hurrikan“ und weitere Herausforderungen vorzubereiten, darunter eine straffere US-Geldpolitik. Am Donnerstag gingen Kommentare von Goldman Sachs Group Inc.-Präsident John Waldron in dieselbe Richtung: Auch er sagte, härtere wirtschaftliche Zeiten stünden an.

„Wir werden Anfälle von Angst haben“, die zu weiteren Marktturbulenzen führen werden, sagte Fink, aber „wir erleben keine großen Änderungen der Vermögensallokation durch unsere Anleger.“ (aa)

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