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Willis Towers Watson gründet Investmentgesellschaft in Deutschland

Der Brexit, der Outsourcing-Trand, aber auch der Wunsch nach einem direkteren Zugang zu den Aufsichten, sind dafür verantwortlich, dass es in Frankfurt bald eine neue Investmentgesellschaft gibt. Denn Willis Towers Watson hat die Willis Towers Watson Investments GmbH gegründet.

Nigel Cresswell, Head of Investments Deutschland bei Willis Towers Watson
Nigel Cresswell, Head of Investments Deutschland bei Willis Towers Watson© Willis Towers Watson

Um auch nach einem Brexit sämtliche Investment-Dienstleistungen kontinuierlich anbieten zu können, hat Willis Towers Watson die Willis Towers Watson Investments GmbH gegründet. Die neue Gesellschaft wird ihr operatives Geschäft am 1. Januar 2021 aufnehmen und die bereits bislang durch die Towers Watson Limited, Zweigniederlassung Frankfurt am Main, erbrachten Dienstleistungen für Kunden nahtlos fortsetzen. Darüber berichtet die Gesellschaft per Aussendung.

„Insbesondere die Nachfrage nach Fiduciary Management ist in den vergangenen Jahren schnell gewachsen. Hier sind wir stark aufgestellt, weil wir unseren Kunden sowohl die profunde Kenntnis des deutschen Pensionsanlageumfelds als auch die Leistungsfähigkeit eines international aufgestellten Investment-Teams mit über 1.000 Mitarbeitern weltweit, darunter mehr als 100 im Research, anbieten können. Darüber hinaus profitieren wir nun durch die Gründung einer in Deutschland regulierten Einheit von einer direkten Anbindung an die lokale Aufsicht mit allen Vorteilen kurzer Kommunikations- und Abstimmungswege“, berichtet Nigel Cresswell, Head of Investments Deutschland bei Willis Towers Watson.

Aktuell werden die Investment-Dienstleistungen von Willis Towers Watson in Deutschland noch von der Towers Watson Limited Zweigniederlassung Frankfurt durchgeführt. Aufgrund des mit dem Brexit einhergehenden Wegfalls der EU-weiten MIFID-Passportregelungen hatte Willis Towers Watson bereits 2018 beschlossen, eine in Deutschland regulierte Gesellschaft für die Erbringung von Finanzdienstleistungen zu gründen und eine entsprechende Erlaubnis bei der BaFin beantragt. Diese wurde im August 2020 gem. § 32 Abs. 1 KWG erteilt.

Outsourcing liegt im Trend
Sowohl in Deutschland als auch weltweit zeichnet sich ein immer stärkerer Trend zum Outsourcing der Kapitalanlage ab. Wurden 2013 weltweit noch Kapitalanlagen im Wert von rund 941 Milliarden US-Dollar durch Fiduciary Management verwaltet, waren es 2020 bereits 1,961 Billionen US-Dollar. Cresswell sieht den Grund dafür vor allem in einem stärker herausfordernden Kapitalmarkt sowie einem stets komplexeren regulatorischem Umfeld: Um im andauernden Niedrigzinsumfeld die erforderlichen Renditen zu erzielen, müssen Pensionsfonds, Pensionskassen, CTAs, berufsständische Versorgungswerke oder Stiftungen ihre Portfolios deutlich umstrukturieren. Für in der Vergangenheit bewährte Anlageklassen wie Anleihen prognostiziert Willis Towers Watson für die nächsten Jahre sehr geringe Renditen bei hohem asymmetrischem Risiko. Um die Renditeziele weiterhin zu erreichen, empfiehlt Willis Towers Watson, verstärkt in Alternatives und Private Markets zu investieren. „Dies erfordert eine deutliche Stärkung der Governance, eine engmaschigere und dynamischere Steuerung, um bei Wertschwankungen schnell eingreifen zu können, und ein umfangreiches Fachwissen. Bei vielen Investoren rechnet es sich nicht, dies inhouse vorzuhalten – hier ist der externe Einkauf die zielführende Option.“

Um auf den länderübergreifenden Trend zu reagieren wird die Willis Towers Watson Investments GmbH auch als Hub für Investment-Dienstleistungen in anderen europäischen Ländern fungieren. (aa)

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