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Weniger Strom: Schnee und Eis machen Solar-und Windparks zu schaffen

Vereiste oder zugeschneite Solar-und Windparks können weniger Strom und damit weniger Rendite für ihre Investoren erzeugen. Ob und in wie weit der harte Winter Erneuerbare-Energien-Investoren ins Kontor schlägt, analysiert der CEO der aream Group.

© photoschmidt / stock.adobe.com

Der Winter hinterlässt auch Spuren bei der Produktion Erneuerbarer Energien. Eisansatz auf Rotoren und Schneebedeckung bei Paneelen sorgten für einen schwachen Jahresauftakt in Deutschland. „Es zeigt sich, dass die Streuung über mehrere Länder im Portfolio sinnvoll ist und auch solche Einbußen ausgleichen kann“, kommentiert Markus W. Voigt, CEO der aream Group, die aktuelle Situation.

Weniger Solarstrom im deutschen Winter
Während etwa bei der Produktion von Solarstrom hierzulande nur 73 Prozent des Solls erreicht wurden, fiel die Ausbeute in Spanien mit 122 Prozent deutlich überdurchschnittlich aus und konnte selbst die 91 Prozent der italienischen Produktion noch ausgleichen. „Zusammen liegt die Produktion im Verhältnis zur tatsächlichen Sonneneinstrahlung bei genau 100 Prozent des Solls“, sagt Voigt. Für die unterdurchschnittliche Produktion in Deutschland war im Wesentlichen der Schnee verantwortlich. „Je nach Standort waren die Module zwischen fünf und sieben Tagen mit Schnee bedeckt und konnten in dieser Zeit nicht oder nur in sehr geringem Umfang produzieren“, sagt Voigt.

Vereiste Rotatorenblätter bei Windrädern
Vergleichbares gilt auch für die Windkraftanlagen. „In einigen Parks zeigten die Rotorblätter Eisansatz und konnten deshalb aus Sicherheitsgründen nicht angefahren werden“, sagt Voigt. Dazu kam ein zunächst recht schwacher Wind, sodass das Soll in der Produktion verfehlt wurde. „Diese Effekte werden auch noch in den Februar hineinlaufen.“ Auf Jahressicht allerdings gleichen sich die Werte dann dank der Streuung über Regionen und Energiearten wieder aus.

Blackouts kommen teuer
Während in Europa Blackouts noch durch Kohle-, Gas- und vor allem Atomkraftwerke verhindert werden, haben Teile der USA weniger Glück. Dort sind Millionen ohne Strom aufgrund von Blackouts. Laut einem Bloomberg-Bericht breitet sich die Energiekrise, die das texanische Stromnetz lahmgelegt hat, weiter aus. Fast fünf Millionen Menschen in den USA sind von Stromausfällen betroffen, während die Behörden darum kämpfen, einen totalen Zusammenbruch des Netzes zu vermeiden.

Firmen und Privatpersonen von North Dakota bis Texas sind während einer beispiellosen Frostperiode ohne Strom. Da das kalte Wetter bis Mittwoch anhalten soll, sei ein Ende nicht in Sicht. Mehr als eine Million Barrel Ölförderung und zehn Milliarden Kubikfuß Gasproduktion sind stillgelegt. Aber auch Gasrohre sind derzeit außer Betrieb.

Diversifikation ist auch bei der Energieversorgung unverzichtbar
Die Krise stellt laut Bloomberg die globale Strategie in Frage, zur Bekämpfung der Erderwärmung alles zu elektrifizieren, vom Transport bis zum Heizen und Kühlen. Eingefrorene Rotorblätter von Windenergieanlagen hätten Bloomberg zufolge die Debatte über die Zuverlässigkeit erneuerbarer Energien neu entfacht.... (aa)

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