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Vonovia gewährte Apollo doch größeren Abschlag bei Milliarden-Immodeal

Der Verkauf eines großen Immobilienpakets von Vonovia an den Finanzinvestor Apollo Global Management beruhigte aufgrund eines relativ hohen Preises zuerst die Marktteilnehmer. Wie nun herauskam, hat Apollo doch einen größeren Abschlag zum Buchwert herausverhandelt, als ursprünglich bekannt wurde.

© sdecoret / stock.adobe.com

Beim kürzlich vermeldeten milliardenschweren Verkauf eines Anteils an einem Wohnungsportfolio hat Vonovia dem Finanzinvestor Apollo Global Management eine Reihe finanzieller Zugeständnisse machen müssen, die unterm Strich einem deutlich größeren Abschlag auf dem Buchwert entsprechen als Vonovia genannt hatte.

Darauf weist laut Bloomberg Andres Toome hin, Immobilienanalyst beim Analysehaus Green Street. Apollo kauft einen Anteil von 30 Prozent an dem sogenannten Südewo-Portfolio aus 21.000 Wohnungen in Baden-Württemberg für rund eine Milliarde Euro, erhält aber Green Street zufolge rund 70 Prozent der Gewinnausschüttungen der Südewo.

Zudem zahlt Apollo Vonovia keine Gebühren für das Asset Management, was eigentlich üblich wäre, so Green Street. Beide Zusatzbedinungen wurden in der Mitteilung der Vonovia zum Verkauf an Apollo nicht erwähnt. Vonovia selbst profitiert von einer Rückkaufoption für den Anteil von Apollo - diese wurde allerdings beim Verkauf erläutert.

Unter Einbeziehung dieser geldwerten Vorteile würde sich der Abschlag gegenüber dem Buchwert des Portfolios zum Jahresende 2022 auf 30 Prozent summieren, schreibt Green Street. Vonovia hatte ihn bei der Ankündigung der Transaktion Ende April mit nur 5,0 Prozent beziffert.

“Für die Aktionäre von Vonovia wäre es vorteilhaft gewesen, wenn das Management die wirtschaftlichen Aspekte des Deals offener dargelegt hätte”, schrieb Toome in seiner Analyse, die am Montag veröffentlicht wurde.

Vonovia nennt Grund dafür
Vonovia wollte sich zu Details der Transaktion nicht äußern, bestätigte aber, dass Zugeständnisse bei den Gewinnausschüttungen der Südewo vereinbart wurden. CEO Rolf Buch hatte auf einer Telefonkonferenz mit Analysten erklärt, Apollo genieße als Minderheitseigner keine Schutzrechte und erhalte aus dem Portfolio daher höhere Ausschüttungen, hatte aber keine Zahlen genannt.

Die Berechnung wirft ein wenig vorteilhaftes Licht auf den Deal, der als Zeichen interpretiert worden war, dass bei den Immobilienpreisen eine Bodenbildung eingesetzt haben könnte und das Vertrauen in den deutschen Immobiliensektor zurückkehrt, der unter den steigenden Zinsen leidet.

Vonovia hat außerdem mehrere Portfolios neu gebauter Wohnungen für 535 Millionen Euro nach Steuern und Transaktionskosten an CBRE Investment Management verkauft. Das ist ein leichter Abschlag auf den Buchwert der Immobilien in Höhe von 600 Millionen Euro und etwa sieben Prozent weniger als der Bau der Wohnungen gekostet hat. (aa)

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