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"Super-Landesbank": Ost-Sparkassen wollen Deka nicht dabeihaben

Die Vision von einem zentralen Dienstleister für die öffentlich-rechtliche Finanzgruppe nimmt immer konkretere Formen an. Doch im Detail gibt es noch offene Fragen. So wollen die Ostdeutschen Sparkassen den Fondsanbieter Deka als eigenständiges Haus erhalten.

© Deka

Die Sparkassen aus dem Osten des Landes wollen die Dekabank bei der Gründung eines Zentralinstituts der öffentlich-rechtlichen Bankengruppe außen vor lassen. Dies berichtet der Finanznachrichtendienst "Bloomberg" und beruft sich auf ein Gespräch mit Michael Ermrich, dem Präsidenten des Ostdeutschen Sparkassenverbands. Die Deka als Wertpapierdienstleister des Sektors müsse nicht Bestandteil eines Zentralinstituts werden, sondern sollte als eigenständige Säule weiter existieren, sagte Ermrich demnach.

Im öffentlich-rechtlichen Bankenlager kommt immer wieder die Idee eines Zentralorgans auf. Erst jüngst hatte Sparkassen-Bundesobmann Walter Strohmaier gesagt, ein zentraler Dienstleister finde immer mehr Befürworter. Hintergrund des Vorhabens ist, dass die Landesbanken teilweise identische Dienstleistungen anbieten und somit doppelte Strukturen bereitstellen. Dies ließe sich über ein Haupthaus vereinfachen.

Länder herauskaufen
Mit ihrem Wunsch, die Deka aus der "Super-Sparkasse" herauszuhalten, stellen sich die Ost-Sparkassen gegen den Präsidenten des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands Helmut Schleweis. Er hatte eine Fusion der Helaba und der Deka vorgeschlagen. Entsprechende Verhandlungen sind bereits aufgenommen wurden. Allerdings wurden die Gespräche wegen der Corona-Pandemie vorübergehend ausgesetzt, so "Bloomberg".

Ein Hindernis bei dem Aufbau eines gemeinsamen Sparkassen-Dienstleisters sind die Besitzverhältnisse. Die Sparkassen halten Anteile an der Deka, an den Landesbanken sind aber zudem noch die jeweiligen Bundesländer beteiligt. Diese wollen die Sparkassen bei einem Zentralinstitut nicht mit an Bord haben. "Bloomberg" zufolge setzt Ostsparkassen-Präsident Ermrich darauf, dass sich die Länder aus den Landesbanken herauskaufen lassen. (ert)

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