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Signa: Insolvenzunterlagen zeigen Exposure der Pfandbriefbank

Neben vielen anderen namhaften Kreditinstituten hat auch die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) diverse Darlehen an Signa-Gesellschaften vergeben.

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Die Deutsche Pfandbriefbank (PBB) hat an mehrere Immobilienprojekte der insolventen Signa-Gruppe von René Benko Kredite vergeben. Das geht aus Insolvenzunterlagen der beiden Signa-Immobiliensparten hervor, die Bloomberg einsehen konnte.

So hat die PBB laut Bloomberg beispielsweise einen Kredit an das Wiener Luxushotel Andaz vergeben, das Benkos insolventer Bauträger Signa Development Selection in der Nähe des neuen Hauptbahnhofs der österreichischen Hauptstadt errichtet hat. Das nicht bezifferte Gesamtdarlehen für das Projekt wird mit 25 Millionen Euro von der Signa Development garantiert, wie die Unterlagen zeigen.

Auch Projekte der ebenfalls insolventen Edelsparte Signa Prime Selection stehen bei der PBB in der Kreide. Dazu zählen das Thalia-Haus in Hamburg (Garantie der Signa Prime: 1,65 Millionen Euro), die Düsseldorfer Kasernenstraße 6 (1,2 Millionen Euro) und ein Büro- und Geschäftshaus in der Rosenstraße 8 in München (4,4 Millionen Euro), im letzteren Fall gemeinsam für PBB und die NordLB-Sparte Deutsche Hypo.

Die Unterlagen geben zwar Anhaltspunkte über das Engagement der PBB, liefern möglicherweise aber kein vollständiges Bild zum Exposure gegenüber der Signa-Gruppe und verbundenen Parteien, wie Bloomberg betont.

Alle relevanten Fakten bereits berücksichtigt
Ein Sprecher der PBB wollte sich gegenüber Bloomberg nicht zum Signa-Engagement der Bank äußern, erklärte aber: “Bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal haben wir eine Ergebnis-Prognose für das Gesamtjahr vorgelegt, in der alle bekannten und relevanten Fakten berücksichtigt worden sind, auch bezüglich der Risikovorsorge. Stand heute gibt es keinen Grund, davon abzuweichen.”

Bei der Vorlage der Zahlen im November hatte die Bank die Risikovorsorge für das Gesamtjahr verfünffacht und die Gewinnprognose deutlich nach unten korrigiert. Die Risikovorsorge gehe im Wesentlichen auf notleidende Kredite für US-Büroimmobilien zurück, hieß es damals.

Der aktivistische Investor Petrus Advisers, der über eine Short-Position verfügt, hatte der PBB im Dezember fehlende Transparenz vorgeworfen. Vorstandschef Andreas Arndt habe mehrfach bestätigt, dass die PBB kein Signa-Exposure habe, hieß es in einem Brief an den Aufsichtsratschef Louis Hagen. Die PBB wiederum erklärte, Signa sei nicht Gegenstand der Diskussionen mit Petrus gewesen.

Zu den Finanzierern von Signa zählen darüber hinaus auch große Landesbanken wie Helaba und BayernLB. (aa)

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