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Natixis will Beteiligung an H2O veräußern

Die Turbulenzen rund um Investments von H2O Asset Management in Papiere von Lars Windhorst hat Konsequenzen: Die französische Bank Natixis will die Partnerschaft mit H2O beenden und ihren Anteil verkaufen.

© fotogestoeber / stock.adobe.com

Die französische Bank Natixis lotet Wege aus, um die Partnerschaft mit dem Investmenthaus H2O Asset Management zu beenden. So diskutiert das Institut, seine Beteiligung in Höhe von 50,1 Prozent an der Investmentboutique zu verkaufen. Dies geht aus einer Präsentation zu den Geschäftszahlen des dritten Quartals hervor. Demnach soll der Anteil schrittweise veräußert werden. Der Vertrieb der Fonds soll in einer Übergangsphase bis Ende 2021 an H2O übertragen werden.

Die Boutique H2O von Starmanager Bruno Crastes war im vergangenen Jahr ins Straucheln geraten. Die Wirtschaftszeitung "Financial Times" hatte enthüllt, dass einige Fonds von H2O massiv in teils illiquide Anleihen investiert hatten, die allesamt dem Umfeld des schillernden Unternehmers Lars Windhorst zuzurechnen sind. Anleger zogen daraufhin Milliardenbeträge aus den Fonds ab.

Keine strategische Beteiligung mehr
Im Zuge des Corona-Crashs erlitten die Portfolios dann empfindliche Einbußen. H2O war in der Folge unter anderem wegen Defiziten beim Risikomanagement von der Fondsratinggesellschaft Morningstar kritisiert worden. Der angekündigte Verkauf der Windhorst-Bonds ließ sich zudem nicht umsetzen. Die französische Finanzaufsicht veranlasste daher die zeitweilige Schließung besonders betroffener Fonds. Diese wurden in liquide und illiquide Vehikel aufgeteilt.

Die französische Bank Natixis hatte sich stets hinter H2O gestellt – bis jetzt. Nun hebt das Institut in der Quartalspräsentation hervor, dass H2O nicht länger als strategische Beteiligung betrachtet werde. Der Schwenk könnte auf den Vorstandswechsel bei Natixis zurückzuführen sein. Im August übernahm Nicolas Namias den Chefposten bei der französischen Bank. Er will Kosten kappen und Risiken zurückfahren. "Ich treffe Entscheidungen, die Natixis wieder in eine positive Richtung lenken", sagte Namias der "Financial Times".

Boutiquendach fortführen
Die Turbulenzen rund um die Fondsgesellschaft H2O hatten zeitweilig auch den Aktienkurs des Mutterhauses erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Die Großbank betreibt mit Natixis Investment Managers ein Boutiquendach. Die Zentrale übernimmt dabei Aufgaben wie den Vertrieb der Fonds der angeschlossenen Gesellschaften. Im Gegenzug beteiligt sich Natixis an den Asset Managern. Dieses Modell solle aber fortgeführt werden, betonte Bankchef Namias gegenüber der "Financial Times". (ert)

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