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LBBW steht nach Berlin-Hyp-Übernahme vor Milliardengewinn

Die LBBW hat im ersten Halbjahr 2022 unter den drei großen Landesbanken erneut den höchsten Gewinn erzielt und für das Gesamtjahr ein Ergebnis oberhalb von einer Milliarde Euro prognostiziert, auch dank der Berlin-Hyp-Übernahme.

LBBW-CEO Rainer Neske
LBBW-CEO Rainer Neske© LBBW

Das Ergebnis vor Steuern beläuft sich in den ersten sechs Monaten auf 476 Millionen Euro, verglichen mit 428 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die LBBW am Mittwoch bekanntgab. Es ist der beste Halbjahresgewinn seit 2011. Die Landesbank verwies zur Begründung auf starke operative Entwicklungen in allen Kundensegmenten.

Das Closing der Berlin-Hyp-Übernahme erfolgte zum 1. Juli, so dass sich die Transaktion erst im zweiten Halbjahr widerspiegeln wird. Dann erwartet die LBBW positive Sondereffekte aus der Erstkonsolidierung des zugekauften Immobilienfinanzierers. Innerhalb des LBBW-Konzerns soll die Berlin Hyp als eigenständige Tochter agieren.

Andere Landesbanken abgeschlagen
Bei der Helaba hatte sich der Vorsteuergewinn in den ersten sechs Monaten nur auf 327 Millionen Euro belaufen, während die BayernLB für denselben Zeitraum einen Ergebnisrückgang auf 277 Millionen Euro auswies. Die LBBW kann damit an den Siegeszug aus dem vergangenen Jahr anschließen. Schon für 2021 hatten die Stuttgarter mit 817 Millionen Euro unter den größten Landesbanken den höchsten Vorsteuergewinn berichtet.

Konsolidierungsrolle der LBBW
Der LBBW war es Anfang des Jahres gelungen, den Zuschlag für die Berlin Hyp von den Sparkassen zu erhalten. DekaBank und Helaba hatten sich ebenfalls für das Institut interessiert, gingen aber leer aus. Mit der Übernahme von Zins-, Währungs- und Rohstoffgeschäften von der BayernLB, der Helaba und der Ex-HSH-Nordbank zeigte sich die LBBW auch anderswo als Konsolidierer.

„Die Berlin Hyp bringt uns strategisch ein großes Stück voran”, sagte CEO Rainer Neske, der einst von der Deutschen Bank AG gekommen war, am Mittwoch. “Zugleich entsteht unter dem Dach der LBBW neben dem Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement mit der gewerblichen Immobilienfinanzierung ein zweites großes Kompetenzzentrum für die gesamte Sparkassen-Finanzgruppe.“ Allerdings hatte die LBBW in der jüngeren Vergangenheit auch Rückschläge erlitten, darunter Belastungen von 160 Millionen Euro wegen geplatzer Kredite an die zusammengebrochene Wirecard.

Aktuell ist es vor allem der Krieg in der Ukraine, der zu Belastungen führt
Das Nettokreditexposure der Bank für Russland betrug Ende Juni 84 Millionen Euro. Auf dieses Portfolio habe die Bank bereits Wertberichtigungen von 44 Millionen Euro gebildet, wie sie erklärte. Zusätzlich sei die Risikovorsorge aufgestockt worden. (kb)

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