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LBBW-Chef bestätigt Prüfung eines Kaufs der Berlin Hyp

Die LBBW prüft die mögliche Übernahme der Berlin Hyp. Das hat Vorstandschef Rainer Neske am Mittwochabend auf einer Veranstaltung in Frankfurt bestätigt. Auch einige andere Banken aus der Sparkassengruppe interessieren sich für den Immobilienfinanzierer.

Rainer Neske, LBBW
Rainer Neske, LBBW© LBBW

„Die Berlin Hyp ist eine sehr, sehr interessante Immobilientochter der Berliner Landesbank”, erklärte LBBW-Chef Neske auf der Veranstaltung. Es werde erwogen, das Institut innerhalb der Sparkassengruppe zu verkaufen. Der Prüfprozess laufe. “Wir gucken uns das jetzt erstmal an, dann werden wir gegebenenfalls ein Angebot abgeben – und dann wird aber der Verkäufer entscheiden.”

Erst im August wurde erstmals publik, dass die Berlin Hyp womöglich verkauft werden soll. Sie ist Teil der Landesbank Berlin Holding, die wiederum den Sparkassen gehört. Der Deutsche Sparkassen- und Giroverband bestätigte später, dass die Auflösung der Landesbank Berlin Holding in ihrer jetzigen Form geprüft werde.

Kreisen zufolge wurde PricewaterhouseCoopers angeheuert, um Kaufinteresse für die Berlin Hyp auszuloten. Auch die Helaba und die DekaBank sollen interessiert sein.

Die Berlin Hyp erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Betriebsgewinn nach Risikovorsorge von 139 Millionen Euro, verglichen mit 27 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Das Kosten-Ertrags-Verhältnis ist mit gerade einmal 41 Prozent deutlich besser als bei vielen anderen Banken.

Gespräche mit Helaba
Neske sprach sich dafür aus, dass die Landesbanken ihre Kräfte bündeln, wo es Sinn ergibt. Derzeit verhandelt er bereits mit der Helaba über den Tausch einiger Geschäftsbereiche. Dem Plan zufolge wird die LBBW das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement für Sparkassen von der Helaba übernehmen. Die entsprechenden Bereiche bei der BayernLB und der ehemaligen HSH Nordbank waren zuvor an die LBBW gegangen.

Die Gespräche mit der Helaba verlaufen “sehr konstruktiv”, sagte Neske, dessen Karriere bei der Deutsche Bank begonnen hatte.

Er zeigte sich offen dafür, dass Landesbanken auch noch in anderen Bereichen ihre Kompetenzen bündeln. Dabei verwies er auf die NordLB, ohne ins Detail zu gehen. Teilweise bieten Landesbanken ähnliche Dienstleistungen an und sorgen damit für Mehrfachstrukturen im Sparkassensektor.

Ein komplettes Zusammengehen einzelner Institute zu einem Zentralinstitut der Sparkassen scheint indes vorerst vom Tisch. Für einen solchen Schritt hatte Sparkassenpräsident Helmut Schleweis geworben, war aber auf Widerstand unter den Mitgliedern der Sparkassengruppe gestoßen. Neske betonte am Mittwoch, dass die LBBW eigenständig gut am Markt bestehen könne. (aa)

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