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LBBW AM: So wollen die Schwaben ihre Assets under Management steigern

Die Fondstochter der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will dem Rückgang bei den verwalteten Geldern mit neuen Strategien und Vertriebskanälen entgegnen und so an frühere Erfolgszeiten anknüpfen.

© gesrey / stock.adobe.com

LBBW Asset Management will beim verwalteten Vermögen in den nächsten Jahren etwas schneller als die Mitbewerber wachsen. Das sagte Ulrike Modersohn, seit kurzem Mitglied der Geschäftsführung, im Bloomberg-Interview. Gelingen soll das auch durch stärkere Zusammenarbeit mit Partnern außerhalb des Sparkassenlagers und neuen Angeboten.

Nicht nur Großanleger sind als Kunden interessant
“Bisher nutzen wir als Vertriebskanäle für unsere Publikumsfonds vornehmlich Sparkassen - inklusive der BW-Bank - sowie Versicherungen. Künftig sollen verstärkt Privatbanken angesprochen werden”, sagte sie. Die BW-Bank hat in Stuttgart die Funktion einer Sparkasse. Zudem werde eine Zusammenarbeit mit Maklerpools und Finanzberatern evaluiert.

Bislang machen Publikumsfonds weniger als 15 Prozent des verwalteten Vermögens bei LBBW Asset Management aus. Der Anteil soll Modersohn zufolge in Richtung 20 Prozent ausgebaut werden. Neben neuen Wegen im Vertrieb werde auch über neue Themenfonds nachgedacht, um das Ziel zu erreichen.

Ende Oktober kam die LBBW Asset Management, eine 100-prozentige Tochter der LBBW, auf ein verwaltetes Vermögen von rund 60 Milliarden Euro, verglichen mit etwa 85 Milliarden Euro zu Ende 2021, wie nachfolgender Grafik zu entnehmen ist.

Crash am Rentenmarkt schlug ins Kontor
Hinter dem Rückgang standen unter anderem einige Bewertungsanpassungen bei Anleiheinvestments, die wegen der Zinswende unter Druck geraten waren. Das Unternehmen hat mit rund 46 Prozent einen relativ hohen Fixed-Income-Anteil im verwalteten Vermögen. Hinzu kam die Entscheidung eines großen Kunden, Assets bei einem Wettbewerber zu konsolidieren. Leser der aktuellen Ausgabe von "Institutional Money" (4/2023) finden auf den Seiten 220ff das aktuelle Assets under Management-Ranking, das auch die LBBW AM beinhaltet sowie eine interessante Story dazu. Nachzulesen u.a. im E-Magazin.

Chancen sieht Modersohn bei alternativen Anlagemöglichkeiten. Bisher sei die LBBW Asset Management in diesem Bereich vor allem als Vermittler aktiv, künftig sollen hier neue Dienstleistungen hinzukommen. “Wir planen, in diesem Bereich zu wachsen, da wir eine steigende Nachfrage nach Alternatives bei unseren Kunden sehen”, sagte Modersohn.

Ein weiteres Ziel sei der Ausbau des Pensionsmanagements, besonders auch für mittelständische Unternehmen.

Corporates sind interessante Kunden
„Hier können wir von Synergien im LBBW-Konzern profitieren”, so Modersohn. Sie verwies darauf, dass das Mutterunternehmen über langjährige Beziehungen zu Großkonzernen und Mittelständlern in Deutschland verfüge. “Wir wollen über den Kundenbetreuer der Bank verstärkt maßgeschneiderte Asset-Management-Lösungen - zum Beispiel für die strategische und taktische Liquidität und das Pensionsmanagement - anbieten.”

Die LBBW hatte das Asset Management und das gehobene Privatkundengeschäft der BW-Bank vor rund drei Jahren zu einem gemeinsamen Geschäftsfeld vereint, wobei die beiden Bereiche rechtlich getrennt voneinander blieben. Mit der neuen Struktur wollte die Bank zusätzliche Erträge generieren und zugleich unnötige Doppelarbeiten vermeiden.

Bei der LBBW Asset Management arbeiten derzeit 290 Mitarbeiter. “Damit fühlen wir uns gut aufgestellt”, sagte Modersohn, die im April von MSCI Inc. zu LBBW Asset Management gewechselt und später in die Geschäftsführung aufgestiegen war. “Punktuelle Einstellungen könnte es aber dennoch in den Bereichen geben, die wir ausbauen wollen.“ (aa)

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