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Helaba erhöht Vorsorge ungebremst - Risiko Flugzeug, Handel

Die Hessische Landesbank hat im ersten Halbjahr 2021 erneut eine hohe Risikovorsorge gebildet und dies mit der Coronakrise begründet. Trotzdem gelang der Bank beim Vorsteuerergebnis ein deutlicher Sprung nach vorne.

© Helaba

Die Risikovorsorge lag mit 141 Millionen Euro in etwa auf dem Niveau des Vorjahreswertes von 151 Millionen Euro, erklärte die Landesbank am Donnerstag bei der Bilanzvorlage. Dabei ist inzwischen klar, dass die befürchtete Pleitewelle deutscher Unternehmen infolge der Pandemie bislang ausgeblieben ist. Die Helaba betonte, es gebe bei ihr kaum nennenswerte Kreditausfälle und die Portfolioqualität sei weiterhin hoch. Darüber berichtet Bloomberg.

Dennoch beobachtet die Bank vor allem jene Kredit-Portfolios, die von der Pandemie besonders betroffen sind. Dabei handelt es sich um:

  • Handelsimmobilien mit einem Gesamtvolumen von 7,2 Milliarden Euro, wovon 1,0 Milliarden Euro auf einer Watchlist stehen und
  • Flugzeuge mit einem Gesamtvolumen von 2,4 Milliarden Euro, von denen 0,7 Milliarden Euro auf einer Beobachtungsliste stehen.

Satter Vorsteuergewinn
Vor Steuern erzielte die Bank einen Gewinn von 293 Millionen Euro, verglichen mit einem Verlust von 274 Millionen Euro in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Damals hatten negative Bewertungseffekte infolge Corona-bedingter Verwerfungen an den Kapitalmärkten auf die Bilanz gedrückt. Zins- und Provisionsüberschuss legten jeweils zu.

„Wir sind mit dem starken Verlauf im ersten Halbjahr 2021 zufrieden”, sagte Vorstandschef Thomas Groß. “Gleichzeitig bleiben wir unserer vorsichtigen Linie treu und haben die Risikovorsorge erneut sehr auskömmlich dotiert.“

Gute Prognose
Die Helaba rechnet weiterhin mit einem positiven Geschäftsverlauf im zweiten Halbjahr. Sie erwartet daher ein Ergebnis für das Gesamtjahr, das “deutlich” über dem Vorjahresniveau liegt. In 2020 hatte die Bank vor Steuern 223 Millionen Euro verdient.

Unterdessen stellt die Helaba einige strategische Weichen. So will sie ihre Geschäfte diversifizieren und den Provisionsüberschuss erhöhen. Zudem plant sie, einige Geschäfte mit den Sparkassen an die LBBW abzugeben und im Gegenzug andere Bereiche vom Schwesterinstitut zu übernehmen (Institutional Money berichtete). (aa)

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