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Helaba-Chef wirbt für Konsolidierung bei Landesbanken, Deka

Die Überlegungen beziehungweise Diskussionen betreffend Fusionen auf Ebene der Landesbanken gehen weiter und erhalten neue Nahrung.

Thomas Groß, Helaba
Thomas Groß, Helaba© Helaba

Helaba-Vorstandschef Thomas Groß hat am Mittwoch erneut für Zusammenschlüsse innerhalb der Sparkassen-Gruppe geworben. Gespräche zu einer möglichen Fusion zwischen seinem Haus und der DekaBank liegen derzeit auf Eis. Gleichzeitig musste er einen deutlichen Gewinneinbruch für die Helaba im vergangenen Jahr vermelden. Eine Konsolidierung bei Landesbanken und Deka sei ein “sinnvoller Schritt”, erklärte Groß bei einer Videokonferenz, betonte aber, dass die Helaba auch alleine eine gute Perspektive habe. Darüber informiert Bloomberg.

In der Zwischenzeit strebe er an, sein Haus noch stärker an die Sparkassen zu binden. Damit könnte er die Weichen dafür stellen wollen, die Helaba zum Kern eines Sparkassen-Zentralinstituts zu machen.

Als eines von drei Vorhaben sieht die Bank demnach “die Steigerung des Verbundnutzens, mit dem Ziel, die Helaba noch fester in die Sparkassen-Finanzgruppe einzubinden”, hieß es am Mittwoch. Über Syndizierungen und das Auflegen von Fonds solle das Geschäft mit den Sparkassen gestärkt werden.

“Die Helaba hat 2020 genutzt, um die Weichen für eine weitere erfolgreiche Entwicklung zu stellen”, erklärte Groß. Unterm Strich hatte sich der Gewinn vor Steuern angesichts der Pandemie auf 223 Millionen Euro halbiert, die Risikovorsorge auf 305 Millionen Euro erhöht.

Stolpersteine
Helaba und DekaBank hatten Anfang 2020 mit Verhandlungen zu einer möglichen Fusion begonnen. Entstehen sollte ein Nukleus für ein Sparkassen-Zentralinstitut, dem sich später auch andere Landesbanken anschließen könnten. Die Gespräche sollen weitergehen, sobald es die Coronakrise zulässt.

Einer der möglichen Stolpersteine ist, dass die Helaba sich teilweise auch im Besitz von Bundesländern befindet, währen die DekaBank allein den Sparkassen gehört (siehe nachfolgende Grafik). Viele in der Sparkassen-Gruppe wollen nicht, dass Länder zu Miteigentümern eines möglichen neuen Zentralinstituts werden.

Überlegungen zur Neuordnung notwendig
Regionale Sparkassenverbände seien “völlig überfordert”, Ländern ihre Anteile abzukaufen, erklärte Gerhard Grandke, Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, Anfang des Monats. Deshalb müsse sich der Sparkassensektor Gedanken machen, wie die Neuordnung finanziert werden könne, womöglich auch durch Solidarbeiträge innerhalb der Gruppe.

Derweil arbeitet die Helaba daran, ihre Kosten zu senken. Unter dem Vorgänger von Groß, Herbert Hans Grüntker, hatte die Bank bereits angekündigt, bis 2023 rund 380 bis 400 Stellen streichen zu wollen. Darüber hinaus sollen die Strukturen verschlankt werden. Dieser Transformationsprozess zeige nun positive Ergebnisse, erklärte die Helaba am Mittwoch. Der Trend steigender Kosten sei gestoppt worden.

Für das laufende Jahr rechnet Groß mit einer flachen Geschäftsentwicklung: “Wir gehen davon aus, bei weitgehend unveränderter Risikovorsorge im Jahr 2021 ein Ergebnis vor Steuern auf Vorjahresniveau erreichen zu können”. (aa)

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