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Goldman Sachs und HSBC greifen zur Axt

Bei den Großbanken Goldman Sachs und HSBC will das Top-Management harte Sparmaßnahmen durchsetzen. Das könnte einigen Professionals den Kopf respektive den Job kosten.

© Milan / stock.adobe.com

Der Wind in der Finanzbranche, insbesondere bei den Banken wird wieder rauer. Das liegt an mehreren Faktoren. So könnte einerseits die steigende Inflation die HSBC Holdings nach den Worten ihres Finanzchefs zwingen, die Gehälter deutlich zu erhöhen, berichtet Bloomberg. Das müsste an anderen Stellen kompensiert werden. Daher stünden bei der HSBC zur Begrenzung der Kosten laut Bloomberg “brutale” Sparmaßnahmen ins Haus.

“Wir sehen eine ziemlich breite Kosteninflation”, sagte Ewen Stevenson am Montag auf einer Finanzdienstleistungskonferenz in New York , die von Barclays veranstaltet wurde. “Die Hälfte unserer Kostenbasis sind Festgehälter. Wir gehen davon aus, dass wir diese im Jahr ‘23 im Vergleich zu ‘22 noch einmal deutlich erhöhen müssen.”

Die HSBC drohe ihr Kostenziel im nächsten Jahr um etwa 500 Millionen Dollar zu verfehlen, so Stevenson. Während die Bank bestrebt sei, das Kostenwachstum auf zwei Prozent zu deckeln, zögen die bereinigten Kosten um sechs bis sieben Prozent an.

Intern brutal gegen die Kosten vorgehen
“Der einzige Weg, dies zu verhindern, besteht meiner Meinung nach darin, intern ziemlich brutal gegen die Kosten vorzugehen”, sagte er. Konzernchef Noel Quinn und er hätten “beide die Tendenz, sich auf die Kostenkontrolle zu konzentrieren und nicht auf das Ertragswachstum”, fügte Stevenso hinzu.

Goldman beginnt mit größtem Stellenabbau seit Pandemiebeginn
Die Goldman Sachs Group geht ihrerseits an die größte Runde von Stellenstreichungen seit Beginn der Corona-Pandemie.

Informierten Kreisen zufolge will die Wall-Street-Bank ab diesem Monat mehrere hundert Jobs streichen. Damit nehme Goldman den jährlichen Stellenabbauzyklus wieder auf, der während der Pandemie weitgehend ausgesetzt worden war, hieß es. Das Gesamtvolumen der Einschnitte werde jedoch geringer sei als bei früheren Runden.

Analysten rechnen bei Goldman in diesem Jahr mit einem Gewinnrückgang von mehr als 40 Prozent wie Bloomberg-Daten zeigen. Im Juli hatte die Bank angekündigt, die Einstellung von Mitarbeitern zu verlangsamen und die jährlichen Leistungsbeurteilungen wieder einführen zu wollen. Hintergrund ist das Bestreben, in einem “schwierigen operativen Umfeld” die Ausgaben einzugrenzen.

Die Leistungsüberprüfungen dienen in der Regel dazu, die schwächsten Mitarbeiter auszusortieren. Goldman könnte auch das Tempo bei der Ersetzung von Personal, das durch Fluktuation verloren geht, verringern, wie Finanzchef Denis Coleman erklärte hatte. Ende des zweiten Quartals hatte die Bank 47.000 Mitarbeiter. Zwei Jahre zuvor waren es, vor jüngsten Übernahmen, 39.100. (aa)

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