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DZ-Bank-Tochter will Mitarbeitern 1.800 Euro Inflationsbonus zahlen

Die Beschäftigten der Reisebank sollen zur Abgeltung der höheren Preise bis zu 1.800 Euro Inflationsbonus erhalten. Beobachter sehen darin eine Signalwirkung sowie einen Richtwert für andere Finanzinstitute.

© Stockfotos-MG / stock.adobe.com

Beschäftigte der Reisebank AG, einer Tochter der DZ Bank, sollen einen steuer- und abgabenfreien Zuschuss zum Gehalt von 1.800 Euro erhalten. Entsprechende Informationen von Bloomberg bestätigte ein Sprecher. Erst kürzlich hatte ING Deutschland einen ähnlichen Schritt angekündigt. Beide Banken setzen auf ein Modell des Bundes zur Inflationsentlastung, wie Bloomberg festhält.

Teil der Tarifvereinbarung
Die Reisebank will die Sonderzahlung im Dezember leisten. Die 1.800 Euro sind bei Vollzeitbeschäftigung vorgesehen, bei Auszubildenden sind 900 Euro geplant. Die Regelung ist Teil einer Tarifvereinbarung, Details der Auszahlungen müssen jedoch erst noch geregelt werden. Es würden noch finale Informationen vom Gesetzgeber zur sogenannten Inflationsausgleichsprämie fehlen, hieß es von Bank und Arbeitnehmervertretern.

Laut Deutschem Bankangestellten-Verband (DBV) stellt der Zuschuss eine enorme Entlastung dar. “Ohne die Sonderzahlung wäre es für Euch & viele andere Kollegen in der Reisebank äußerst schwierig, die exorbitanten Energie-Rechnungen und andere Preissprünge in diesem Winter bezahlen zu können”, schrieb die Gewerkschaft an ihre Mitglieder.

Die Reisebank beschäftigt eigenen Angaben zufolge über 500 Mitarbeiter, ein Großteil fällt unter die Tarifbindung. Neben der steuerfreien Einmalzahlung wurden auch Gehaltserhöhungen für die kommenden beiden Jahren vereinbart.

Steuerzuckerl
Der Bund hatte sich unlängst bereit erklärt, bei zusätzlichen Zahlungen von Unternehmen an ihre Beschäftigten einen Betrag von bis zu 3.000 Euro von der Steuer und den Sozialversicherungsabgaben zu befreien. Die freiwillige Prämie ist bis zum 31. Dezember 2024 befristet. Sie soll helfen, höhere Kosten für Energie und Lebensmittel abzufedern.

Die Inflationsrate hatte im Deutschland im September bei zehn Prozent gelegen. Sie erhöhte sich damit nach 7,9 Prozent im August sprunghaft und verweilt nun schon seit sieben Monaten oberhalb der Marke von 7,0 Prozent.

Ob es auch in anderen Teilen der DZ Bank eine steuerfreie Zahlung zur Inflationsabfederung geben wird, ist unklar. „Die Entscheidung über eine Einmalzahlung an unsere Mitarbeitenden werden wir zu Jahresbeginn 2023 insbesondere auf Basis des aktuellen Geschäftsjahres treffen”, sagte ein Sprecher der DZ Bank gegenüber Bloomberg.

Auch andere Banken wollen etwas springen lassen
Auch in der Sparkassen-Finanzgruppe ist der Inflationsbonus ein Thema. So prüft beispielsweise die LBBW eigenen Angaben zufolge eine solche Zahlung. Ähnlich äußerte sich ein Sprecher der NordLB: „Wir sind derzeit dabei, uns die Vorgaben genau anzusehen und die Möglichkeit zu bewerten”.

Bei ING Deutschland beläuft sich die Steuer- und sozialversicherungsfreie Inflationsprämie auf 1.500 Euro für Vollzeitbeschäftigte. Teilzeitkräfte, Auszubildende und Teilnehmer an einem dualen Studium bekommen mindestens 1.000 Euro. Der Zuschuss soll mit dem Dezembergehalt ausgezahlt werden und auch an Angestellte gehen, die außertariflich arbeiten, sagte ein Sprecher. (aa)

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