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DWS will 20 Milliarden für Umbau von Europas Wirtschaft einwerben

Die Deutsche Bank und ihre Fondstochter DWS sehen dringenden Bedarf, die Transformation von Europas Wirtschaft zu mehr Technologie und Nachhaltigkeit zu fördern. Dafür wollen sie Geld bei Anlegern einsammeln und vor allem Mittelständlern zur Verfügung stellen.

© M. Schuppich / stock.adobe.com

Die Deutsche Bank und ihre Fondstochter DWS wollen den Umbau der europäischen Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit und Technologie fördern. Dazu wollen die Häuser bei privaten Investoren Mittel einwerben und insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen zur Verfügung stellen, teilte die DWS mit. Zudem startet der Fondsanbieter eine Kooperation mit der Frankfurt School of Finance & Management. Beide gründen das "Centre for European Transformation".

"Europa muss seine Volkswirtschaften umgestalten – das gilt sowohl angesichts der geopolitischen Unsicherheiten als auch mit Blick auf die Notwendigkeit, den technologischen Wandel voranzutreiben und nachhaltiger zu werden", sagt Karl von Rohr, Vize-Vorstandschef der Deutschen Bank und Aufsichtsratsvorsitzender der DWS. "Privates Kapital wird der Schlüssel für Investitionen in großem Umfang sein; deshalb werden Banken und Vermögensverwalter eine entscheidende Rolle bei der Umsetzung der europäischen Transformation spielen."

20 Milliarden bis 2027
Der Umbau werde zum großen Teil von mittelständischen Unternehmen getragen, die keinen direkten Zugang zu den Kapitalmärkten haben. Um Finanzierungslücken zu schließen, will einerseits die Deutsche Bank Projekte finanzieren. Die DWS wiederum solle diese Finanzierungen für private und institutionelle Kunden als Anlageklasse zugänglich machen, führt von Rohr aus. Die DWS will sowohl bereits bestehende Produkte nutzen "als auch eine Familie spezieller Investmentlösungen entwickeln, damit privates Kapital verstärkt in die europäische Transformation fließen kann", ergänzt Stefan Hoops, Vorsitzender der Geschäftsführung der DWS.

Bereits 2023 will die Fondsgesellschaft entsprechende Produkte an den Markt bringen. Das Haus setzt sich zudem zum Ziel, bis 2027 bis zu 20 Milliarden Euro an Kapital über neue wie auch bestehende Angebote im alternativen wie im Retailbereich einzuwerben. Das eingesammelte Geld solle über eine Bandbreite von Eigenkapitalbeteiligungen über Mezzanine-Finanzierungen bis hin zu Risikokapital investiert werden. Weitere Details zur konkreten Form der Investmentvehikel teilte die DWS nicht mit. Hoops verwies lediglich auf die Erfahrung der DWS im Immobilienbereich sowie bei Infrastruktur.

2,6 Millionen für Forschung
"Darüber hinaus werden wir sowohl akademische Forschungsergebnisse als auch unser eigenes Research bereitstellen, um die Entscheidungsfindung in Politik und Wirtschaft zu unterstützen", ergänzt Hoops. So habe sich der Asset Manager dazu verpflichtet, das neue Forschungszentrum an der Frankfurt School of Finance bis mindestens 2028 mit insgesamt rund 2,6 Millionen Euro zu finanzieren. Die Partnerschaft sei der erste Schritt für ein europäisches Hochschul-Kooperationsprogramm, das die Finanzierung von Professuren und Forschung zur europäischen Transformation vorsehe.

Das "Centre for European Transformation" soll 2023 starten und mit zwei neuen Professuren ausgestattet sein. "Es gehört zur DNA unserer Business School, dass sie herausragende Forschung mit einem hohen Maß an praktischer Relevanz verbindet – nicht zuletzt hinsichtlich der drängenden Transformationsherausforderungen, die alle Branchen bestehen müssen", kommentiert Professor Nils Stieglitz, Präsident und Geschäftsführer der Frankfurt School, die Kooperation. "Zu diesen Herausforderungen, denen Europa ausgesetzt ist, zählen unter anderem die technologische Innovationskraft, der Klimawandel und resiliente Lieferketten. Das Centre wird diese Themen angehen." (ert)

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