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DWS: Durchsuchung wegen Greenwashing-Vorwürfen

Bei der Deutschen Bank und ihrer Fondstochter rücken Ermittler an. Die Fahnder suchen offenbar nach Hinweisen rund um die Vorwürfe, die DWS habe ihre Erfolge bei nachhaltigen Investments übertrieben dargestellt.

© Tobias Arhelger / stock.adobe.com

Die Zentralen der Deutsche Bank und ihrer Fondstochter DWS in Frankfurt werden von Polizei und Staatsanwaltschaft durchsucht. Dies berichtet die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg". Hintergrund sind der Staatsanwaltschaft Frankfurt zufolge die Greenwashing-Vorwürfe gegen die DWS.

Die Asset-Management-Tochter der Deutschen Bank sieht sich mit den Vorwürfen konfrontiert, seit ihre frühere Nachhaltigkeitsbeauftragte Desiree Fixler damit an die Öffentlichkeit gegangen war. Demnach habe die DWS größere Fortschritte bei nachhaltigen Investments verkündet, als es tatsächlich der Fall war. Die DWS bestreitet vehement die Vorwürfe. In den USA und Deutschland leiteten Aufsichtsbehörden Ermittlungen ein. Fixler war entlassen worden und hatte erfolglos gegen ihren Rauswurf geklagt.

50 Beamte im Einsatz
Dem "Handelsblatt" zufolge sind 50 Beamte der Staatsanwaltschaft, der Bafin sowie des Bundeskriminalamts bei der Razzia im Einsatz. "Die Ermittlungen laufen seit Anfang des Jahres und richten sich noch gegen Unbekannt", sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft dem "Handelsblatt". Der Anfangsverdacht laute auf Kapitalanlagebetrug.

"Wir haben mit allen relevanten Behörden in dieser Angelegenheit voll und ganz kooperiert und werden dies auch weiterhin tun", sagte ein Sprecher der DWS der Nachrichtenagentur "Bloomberg". Ein Sprecher der Deutschen Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Die Aktien der DWS fielen nach der Meldung um bis zu 4,6 Prozent, die der Deutschen Bank um bis zu 2,3 Prozent.

Skandale abschütteln
Erst vor etwa einem Monat war die Deutsche Bank zuletzt durchsucht worden. Damals wegen des Verdachts, dass die Bank mögliche Geldwäsche zu spät gemeldet habe. Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing bemüht sich seit geraumer Zeit, die mit Skandalen gepflasterte Vergangenheit der Deutschen Bank abzuschütteln und die Beziehungen zu den Aufsichtsbehörden zu verbessern. Gleichwohl tauchten seit seinem Amtsantritt vor vier Jahren eine Reihe neuer Probleme auf. (Bloomberg/ert)

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