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Stefan Kreuzkamp zu den neuen strategischen DWS-Prognosen

"Im Kernszenario der DWS sehen wir auf Zwölf-Monatssicht gute Renditeaussichten. Dazu müssen allerdings einige Voraussetzungen erfüllt werden, ein Selbstläufer ist dies nicht", merkt Stefan Kreuzkamp, CIO und Leiter der Investment Division der DWS, an.

Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer und Leiter der Investment Division
der DWS, verantwortlich für das Portfoliomanagement für alle aktiven, passiven und Alternatives Strategien
Stefan Kreuzkamp, Chief Investment Officer und Leiter der Investment Division
der DWS, verantwortlich für das Portfoliomanagement für alle aktiven, passiven und Alternatives Strategien© DWS

Versucht man sich derzeit einen Reim auf die Märkte zu machen und zu überlegen, wo sie in zwölf Monaten stehen könnten, sieht man sich mit einigen Gegensätzen konfrontiert.

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Verwirrende Gegensätze
1. Die Aktienfonds haben zwar rekordhohe Liquidität aufgebaut, doch ziehen die Endkunden ihre Gelder bisher nur langsam aus den Fonds ab.
2. Die Stimmung unter den Fondsmanagern ist so schlecht wie lange nicht mehr, obwohl viele Anlageklassen bereits im Rekordausmaß korrigiert haben. Allein Aktien, Anleihen und Kryptos haben zusammen seit Jahresanfang rund 30 Billionen US-Dollar an Wert verloren.
3. Die Quartalsergebnisse waren vor allem in Europa teils sehr robust, und einzelne Gewinnprognosen für das Gesamtjahr wurden sogar angehoben. Gleichzeitig werden Indexziele für Aktien und Wachstumsprognosen heruntergenommen. In den USA wurde das BIP-Wachstum für 2022 allein seit Jahresanfang von 3,9 auf 2,7 Prozent runter revidiert (Eurozone von 4,2 auf 2,7 Prozent). Die gemeldeten Inflationsraten eilen weiter von Rekord zu Rekord, aber die Markterwartungen für das längerfristige Inflationsniveau sind leicht rückläufig.

Welche Paradoxa werden in einem Jahr noch relevant sein?
Von diesen Paradoxien abgesehen, müssen sich Anleger wie immer bei einer Zwölf-Monatsprognose auch fragen: Welche der jetzt marktdominierenden Themen werden dann noch relevant sein? Diese Gemengelage spiegele sich in den neuen 12-Monatsprognosen der DWS wider, wie sie auch der folgende Chart mit den wichtigsten Kennzahlen zeige, so Kreuzkamp. "Wir gehen davon aus, dass die verschiedenen Hürden die Märkte noch eine Weile in Atem halten werden, die Volatilität somit hoch bleiben wird. Doch wir setzen darauf, dass in zwölf Monaten, wenn dann wiederum auf die darauffolgenden zwölf Monate geschaut wird, es bei einigen Themen weniger Unklarheit geben wird. Dann erwarten wir für Aktien bis zu zweistelliges Renditepotential und eine Erholung der Unternehmens- und Schwellenländer-Anleihen.

DWS Wirtschafts- und Marktprognosen

Quelle: DWS Investment GmbH

Voraussetzungen
Basis dafür sei allerdings, so Kreuzkamp weiter, dass sich die Rezessionsgefahr in den USA nicht materialisiere und auch ein möglicher Exportstopp russischer Energie Europas Konjunktur dieses Jahr nicht ins Wanken bringe. Chinas Umgang mit Covid, der Ukraine-Krieg und Lieferengpässe sollten bis dahin hoffentlich an Brisanz verloren haben. Die zweifellos und vorerst auf noch unabsehbare Zeit größte Belastung für die Märkte sei das Dilemma, in dem die Zentralbanken steckten: die Zinsen erhöhen zu müssen, wenn sich die Wolken am Konjunkturhimmel verdunkeln und die Märkte nervös würden. Der Fed-Put, also die extreme Marktunterstützung mittels lockerer Geldpolitik, könne in diesem Umfeld nicht gezogen werden. "Hoffen wir, dass wir ihn ohnehin nicht gebraucht hätten", sagt Stefan Kreuzkamp zum Abschluss. (kb)

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