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DekaBank meldet fast eine Milliarde Euro Gewinn

Das Wertpapierhaus des Sparkassensektors kann in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit guten Zahlen aufwarten. Dafür sind aber auch Bewertungseffekte verantwortlich.

© Alex Kraus / Bloomberg

Bei der DekaBank hat sich das wirtschaftliche Ergebnis im ersten Halbjahr auf fast eine Milliarde Euro verdreifacht. Dahinter standen neben einer guten operativen Entwicklung vor allem auch Bewertungseffekte, die sich im weiteren Jahresverlauf aber wieder verflüchtigen könnten. Deshalb bleibt das Unternehmen beim Ausblick vorsichtig, berichtet Bloomberg News.

Das wirtschaftliche Ergebnis übertraf mit 970,9 Millionen Euro nicht nur deutlich den Wert des Vorjahreszeitraums von 342,9 Millionen Euro, sondern auch die im April veröffentlichte Prognose für das Gesamtjahr von rund 550 Millionen Euro. Das geht aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervor. Als wirtschaftliches Ergebnis bezeichnet die Deka den Gewinn vor Steuern, der jedoch in einigen Punkten von IFRS-Standards abweicht.

Die positiven, stichtagsbezogenen Bewertungseffekte ergaben sich vor allem aus Zertifikaten der Deka. Zudem sorgten die steigenden Zinsen für sinkende Pensionsbelastungen. Ohne Bewertungseffekte hätte das wirtschaftliche Ergebnis im Halbjahr bei 556 Millionen Euro gelegen.

Vor diesem Hintergrund und wegen der konjunkturellen Unsicherheiten aus Pandemie und Krieg prognostiziert die DekaBank für das Gesamtjahr einen Gewinn, der “leicht” über dem Halbjahresergebnis liegt. “Die positiven Bewertungseffekte im bisherigen Jahresverlauf sind nicht auf das Gesamtjahr hochrechenbar und können sich im weiteren Zeitverlauf auch umkehren”, erklärte das Unternehmen.

Publikumsgeschäft brummt
Unterm Strich verzeichnete die Deka, die ihre Anlageprodukte über Sparkassen vertreibt, in den ersten sechs Monaten einen Nettozufluss von 14,3 Milliarden Euro, was etwas mehr als im Vorjahreszeitraum ist. Über 80 Prozent der angelegten Gelder stammten von Retailkunden. Nachgefragt wurden vor allem Aktienfonds und Zertifikate. Auch die Zahl der Wertpapiersparpläne erhöhte sich weiter auf 7,3 Millionen Verträge.

Damit entwickelten sich die Geschäfte bei der DekaBank besser als bei der Union Investment, dem Fondshaus des genossenschaftlichen Bankensektors in Deutschland. Ihm waren in den ersten sechs Monaten Nettomittel von nur 9,6 Milliarden Euro zugeflossen.

Ob der Boom grundsätzlich anhält, muss sich erst noch zeigen. „In den Sommermonaten haben die Anleger bislang vorsichtiger agiert. Sie bleiben investiert, haben aber abgewartet, welche Energiepreissteigerungen und Umlagen auf sie zukommen”, sagte Deka-Chef Georg Stocker.

Das Provisionsergebnis steuerte mit 783 Millionen Euro im ersten Halbjahr erneut den größten Teil der Erträge der DekaBank bei. Das Zinsergebnis lag mit 97 Millionen Euro rund ein Drittel über dem Vorjahresniveau. Begünstigt durch die positive Entwicklung in den Segmenten Hotel- und Einzelhandelsimmobilien sowie Flugzeugen konnte die Deka netto Risikovorsorge im Kredit- und Wertpapiergeschäft von 48 Millionen Euro auflösen.

Trotz der Zuflüsse lagen die Total Assets mit 367 Milliarden Euro deutlich unter dem Jahresendwert. Das lag im Wesentlichen an Marktentwicklungen. (aa)

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