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Banken: Gewerkschaft will 16 Prozent mehr Gehalt, Manager blocken ab

Die privatrechtlichen Banken in Deutschland sollen die Gehälter um wenigstens 16 Prozent erhöhen, wobei die Mindesterhöhung 600 Euro brutto im Monat betragen soll. Diese Wünsche äußert zumindest die Gewerkschaft angesichts der bald beginnenden Lohnverhandlungen. Die Kapitalseite ist nicht erfreut.

© Stockfotos-MG / stock.adobe.com

Die privaten Banken in Deutschland wie Deutsche Bank und Commerzbank sollen die Gehälter für ihre Tarifangestellten ab 1. Juni um 16 Prozent erhöhen, mindestens aber um 600 Euro brutto pro Monat. Mit dieser Forderung geht der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) in die Verhandlungen mit den Arbeitgebern, die am 6. Juni beginnen. Das berichtet Bloomberg News.

Ebenfalls gefordert wird eine langfristige Reduzierung der Wochenarbeitszeit, wie aus einer Mitteilung der Gewerkschaft vom Montag hervorgeht. In einem ersten Schritt soll die 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ab dem 1. Januar 2025 eingeführt werden.

Für Nachwuchskräfte möchte der DBV eine Gehaltserhöhung von 250 Euro durchsetzen. Zudem bemüht sich der Verband darum, auch bei den außertariflich Beschäftigten für eine höhere Vergütung zu sorgen. So lautet eine der Forderungen, dass es einen “angemessenen Mindestabstands zum Tarif für übertariflich vergütete Kolleginnen und Kollegen” geben soll.

“Die Geschäftsbanken sanierten zuletzt 2023 ihre Bilanzen auf dem Rücken ihrer überlasteten Beschäftigten, ohne dass Besserung in den Betrieben in Sicht ist”, erklärte der DBV in einer Stellungnahme. Die Kollegen “erwarten Planbarkeit für die nächsten Jahre”.

Deutschlands Banken gegen Forderung nach extremen Gehaltsplus
Die privaten Banken-Arbeitgeber in Deutschland haben die Forderung der Gewerkschaft DBV nach einem Gehaltsplus von 16 Prozent für tariflich Beschäftigte zurückgewiesen, berichtet Bloomberg News in einem News-Update.

„Die Gehaltsforderung ist deutlich zu hoch”, erklärte Carsten Rogge-Strang, Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands des privaten Bankgewerbes (AGV Banken) gegenüber Bloomberg News. “Zweistellige Gehaltszuwächse bei einer prognostizierten Inflation von etwa 2,5 Prozent in diesem Jahr sind weit überzogen.”

Der Blick in den Rückspiegel helfe nur bedingt, erklärte Rogge-Strang weiter. “Tarifabschlüsse müssen sich in erster Linie vorausschauend an Möglichkeiten und Risiken in den kommenden Jahren orientieren, und da sind die Aussichten derzeit nicht besonders vielversprechend, insbesondere mit Blick auf die stagnierende deutsche Wirtschaft, die zu erwartende Zinswende und die enormen geopolitischen Risiken.“

Ebenfalls gefordert hatte der DBV eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit. In einem ersten Schritt solle die 38-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich ab dem 1. Januar 2025 eingeführt werden.

“Wir tun angesichts der hohen Unsicherheit in Wirtschaft und Gesellschaft gut daran, uns in dieser Tarifrunde auf die Kernfrage Gehalt zu konzentrieren und komplexe Themen wie Arbeitszeitgestaltung auszuklammern”, so Rogge-Strang. In der Tarifrunde gelte es, sich darauf zu konzentrieren, dass die Banken wirtschaftlich erfolgreich und als Arbeitgeber wettbewerbsfähig bleiben. (aa)

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